Spielberichte bis zum 02.03.2019



02.03.2019 -  2:2 gegen Hamborn 07 II

Nelkensamstagskick


Das spielfreie Karnevalswochenende nutzen wir für einen Test gegen Hamborn 07 II. Aufgrund von acht Absagen halfen bei uns Devin und Timuel von der C2 aus. So reisten wir größtenteils mit 2005ern an, was aber gut zum Gegner passte. Die Hamborner traten nur mit Spielern des Jungjahrgangs an und wollen im Sommer in die Niederrheinliga aufsteigen.

 

Dementsprechend ambitioniert war das Tempo und die Intensität der Begegnung. Die Löwen waren tendenziell feldüberlegen, aber wir setzten offensiv auch immer wieder Akzente. Meistens aus Umschaltaktionen, manchmal aber auch aus dem strukturierten Ballbesitz. Das 1:0 fiel nach einem schönen Spielzug, als der Ball von hinten über Lenni, Luca und Alex bei Jean ankam. Dieser setzte sich dann mit einer Finte gegen seinen Gegenspieler durch und lupfte den Ball auf Samuel, der mit dem Kopf traf. 

 

Nach der Pause erhöhten die Hamborner etwas die "Schlag"zahl, woraus früh das 1:1 resultierte. Die gesteigerte Körperlichkeit wurde dann aber irgendwann auch vom Schiri geahndet. Einen deswegen verhängter Freistoß haute Bjarne aus 25 Metern sehenswert in den Giebel. Tolles Tor und eine passende Antwort auf die Frage, ob sich mehr Härte grundsätzlich lohnt ;)

 

Dem 2:2 ging dann eine Unstimmigkeit zwischen Torhüter und unserer zusammengewürfelten Abwehr voraus. Sicherlich ärgerlich, aber nicht unverdient, da die Hamborner viel Druck und Präsenz erzeugten, auch wenn wir schlussendlich gar nicht so viele Chancen zuließen. Gerade Lenni stand oft goldrichtig und auch "Mittelfeldspieler" Bjarne machte in der Innenverteidigung - nicht nur wegen seines Tores - einen guten Job.

 

Die letzten Minuten konnten wir den Ball dann etwas besser in den eigenen Reihen halten. Die erneute Führung gelang aber nicht. Schlussendlich konnten wir mit dem Ergebnis und dem Spiel unter den gegebenen Voraussetzungen aber zufrieden sein. Im offensiven Umschalten hätten wir vielleicht etwas besser agieren können. Da waren nicht nur immer wieder technische Unsauberkeiten für erneute Ballverluste verantwortlich, sondern auch Fehler in der Entscheidung und der Raumbesetzung/Bewegung. Ein guter Ansatz für die nächste Trainingswoche...



23.02.2019 - 3:1 gegen Croatia Mülheim

3 Punkte im Blick


Am 3.Rückrundenspieltag empfingen wir die aufstrebenden Jungs von Croatia Mülheim. "Aufstrebend" deshalb, weil sie seit vier Ligaspielen ungeschlagen sind und in diesem Zeitraum acht Punkte sammeln konnten. Dadurch kletterten sie in der Tabelle auf den achten Platz vor und hätten mit einem Sieg sogar an uns vorbeiziehen können. 

Da auch das Hinspiel "nur" 1:1 ausging, waren wir gewarnt und rechneten mit einem engen Spiel gegen einen physisch starken Gegner. Wie sich dann während des Spiels herausstellte, zeigten sich die "Kroaten" im Vergleich zum Hinspiel auch spielerisch verbessert. Die ersten 15 bis 20 Minuten gehörten trotzdem uns Buchholzern. Von der Spielanlage versuchten wir auf den Fortschritten den Union-Spiels aufzubauen und wieder mehr strukturierten Fussball zu spielen. Das gelang - gemessen an den Umständen auf der ungeliebten Asche - ganz gut. Trotz eines optischen Übergewichts fehlten aber die großen Chancen. 

 

Mitte der ersten Halbzeit kam Croatia besser ins Spiel und setzte sich in unserer Hälfte fest. Wir kamen über Minuten nicht mehr in den kontrollierten Ballbesitz. Es fehlten einfach der Zugriff und vielleicht auch etwas Biss. Da wir aber höchsten Respekt vor den Standards der Mülheimer hatten und der Schiedsrichter eher kleinlich pfiff, war es vielleicht auch gar nicht so verkehrt, dass wir die letzten Konsequenz in den Zweikämpfen vermissen ließen. Croatia spielte viel um unseren Strafraum drumherum, wir stellten die Gegenspieler meist nur, gefährlich wurde es eigentlich nicht.

Umgekehrt konnten wir das aufgerückte Mülheimer Team zweimal durch schnelles Umschalten überraschen und mit einem Doppelschlag von Alex kurz vor der Pause in Führung gehen. Gerade das 2:0 war ein mustergültiger und zielstrebig gespielter Konter über vier, fünf Stationen. Bravo! 

 

Nach der Pause gaben wir die Verantwortung und den Ball erstmal an die Gäste ab und fokussierten uns auf eine stabile Defensive. Das war - zugegebenermaßen - eine etwas destruktive Taktik, aber wir wollten die drei Punkte unter allen Umständen an der Sternstrasse behalten und nicht schon wieder eine Führung aus der Hand geben. Croatia hatte dann auch Probleme sich wirkliche Torchancen zu erarbeiten. Im Gegenteil waren unsere Umschaltmomente sogar durchschlagender. Die beste Chance hatte wohl Ben, der aus kurzer Distanz freistehend vor dem Tor eine halbhohe Flanke nicht richtig traf. Das hätte die Vorentscheidung sein können.

Als das Spiel so langsam dem Ende entgegen plätscherte, passierte es aber doch. Wir bekamen einen flippernden Ball nicht aus dem Sechserraum, der Mülheimer Stürmer hatte einen Moment freie Schussbahn und versenkte ins linke untere Eck. Das war eigentlich der erste gefährliche Ball, der auf unser Tor kam -  sehr bitter. Ging jetzt das große Zittern los? Nö! Wie in der Kabine verabredet, wurde das Spiel jetzt nicht nach Hause gemauert, sondern wieder mehr Druck nach vorne gemacht. Die Konsequenz daraus war das 3:1 durch Julien, der einen - in der Entstehung etwas kuriosen, aber berechtigten - Strafstoß verwandelte. 

 

Schlussendlich ging der Sieg auch in Ordnung, weil wir einfach die klareren Torchancen hatten und diszipliniert verteidigten. Fußballerisch war es sicher kein allzu großer Leckerbissen, aber immerhin besser als das Gerumpel gegen den FSV. Dass die Spiele auf Asche nie so ästhetisch wie auf Kunstrasen oder Rasen aussehen, ist schließlich keine allzu neue Erkenntnis. Am Ende zählten vor allem die Punkte 15 bis 17, die unsere Verfolger auf Distanz halten und den Abstand zum direkten Abstiegsplatz auf acht Punkte anwachsen lassen.



16.02.2019 - 0:2 gegen Union Mülheim

Besser jetzt


Nach dem spielerischen Offenbarungseid gegen den FSV war der Frust zunächst groß, aber die Mannschaft zeigte in der Woche mit hoher Trainingsbeteiligung und fokussierten Arbeiten, dass sie gewillt war, diese Scharte auszuwetzen.

Trotzdem gehörten die ersten Minuten im Spiel gegen den Tabellenzweiten ganz klar den Gastgebern, die mit viel Ballbesitz, gesunder Aggressivität und Physis, lautstarker Kommunikation und klugen Seitenverlagerungen ihre Favoritenrolle unterstrichen und das Zepter fast wie eine Herrenmannschaft in die Hand nahmen.

Im Gegensatz zu den letzten beiden Duellen (Relegation und Hinspiel), wollten wir die Unioner situativ auch etwas höher und aktiver anlaufen und da stressen, wo sie fussballerisch vielleicht am ehesten verwundbar schienen. Natürlich mussten wir immer auf der Hut sein, nicht zu große Räume zu öffnen, da Union bekanntermaßen viel Speed und Durchschlagskraft in vorderster Reihe mitbrachte. Deswegen sollten die Zugriffsmomente bewusst gewählt werden, was die Jungs auch eigentlich ganz gut hinbekamen.

Aus dem geordneten Ballbesitz kristallisierte sich im Laufe der ersten Halbzeit der rechte Flügel als bevorzugter Angriffskanal der Mülheimer heraus. Auf dieser Seite starteten dann nach Balleroberungen auch oft unsere Angriffsversuche, meist eher direkter und vertikaler Natur, aber potentiell nicht ungefährlich. Die größte Chance hatte Alex, der eine Hereingabe von Ben aus kurzer Distanz an den Pfosten setzte.

Die Führung wäre zwar etwas schmeichelhaft gewesen, aber die Chance gab uns Hoffnung und Mut, an diesem Tag auch offensiv etwas bewegen zu können. Das war uns in den letzten zwei Spielen gegen Union so gut wie gar nicht gelungen. So wurde das Spiel in Halbzeit 1 langsam ausgewogener und die anfängliche Dominanz der Mülheimer wurde geringer. Trotzdem schlug es kurz vor der Halbzeit bei uns ein. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung  gab dem Unioner Stürmer einen Moment freie Schussbahn und er traf sehenswert aus über 20 Metern in den Giebel. Auch wenn`s vielleicht weh tut: Auf der Vereinshomepage der Unioner kann man sich das Tor (nochmal?) in einem Video anschauen.

 

In der Halbzeitpause appellierten wir an die Jungs die Angriffe auch mal kollektiver und geduldiger auszuspielen und vor allem weiter mutig dagegenzuhalten, um eine frühe Vorentscheidung zu verhindern. Auch das setzten die Jungs sehr gut um und sie schafften es sogar, das Spiel immer mehr in die Hälfte von Union zu verlagern. Die Mülheimer verfielen so ein wenig in den Verwaltungsmodus und schafften es nicht mehr das Spiel über den eigenen Ballbesitz zu kontrollieren oder zu beruhigen, was aber auch damit zusammenhing, dass unsere Mannschaft insgesamt etwas höher stand und vorwärtsgerichteter verteidigte. Folglich erspielten wir uns wirklich ein paar gute Chancen, aber entweder gingen die Schüsse knapp am Tor vorbei oder wurden vom Keeper entschärft. Union blieb über Konter gefährlich.

 

Als die Hoffnung auf den Ausgleich immer größer wurde, bekamen wir dann zehn Minuten vor Ende aber doch das vorentscheidene 0:2 durch eine etwas glücklich anmutende Bogenlampe aus geschätzt 30 Meter, die sich genau zwischen Moritz und Latte ins Netz senkte. Es spricht für den Charakter der Jungs, dass sie danach nicht die Köpfe hängen ließen, sondern weiter aktiv nach vorne spielten. Ein Tor sollte ihnen aber nicht mehr gelingen.

 

Union gewann das Spiel am Ende vor allem durch die bessere Abschlusseffektivität bzw. -qualität. Trotzdem war die Leistung für uns ein absoluter Mutmacher und fussballerisch eine 180°-Drehung im Vergleich zum FSV-Spiel. Das lag natürlich am besser zu bespielenden Platz und an einem Gegner, der Fussball mitspielte und nicht nur verteidigte und wegpöhlte. Es lag aber vor allem an den Jungs, die wieder mehr Mut hatten, spielerische Lösungen zu finden, die letztwöchige Verkrampfung ablegten und ihr wahres Potential zeigten. Darauf lässt sich - ganz unabhängig von irgendwelchen Tabellenkonstellationen - gut aufbauen.



09.02.2019 - 0:1 gegen FSV Duisburg II

In spielerischer Armut blieb nur die Hoffnung auf die Einzelaktion


Zum Rückrundenauftakt kam es direkt zu einem wegweisenden Spiel. Der Tabellen-Sechste FSV II war bei uns zu Gast und mit einem Sieg hätten wir auf drei Punkte ranrücken können. Dieser Traum erhielt aber schon in der ersten Minute einen dicken Dämpfer. Unser Spielaufbau wackelte, FSV stibitzte den Ball, fand die Lücke in unsere aufgefächerten Formation und traf zum 0:1. Das Tor war in zweierlei Hinsicht der worst case. Zum einen nahm es uns das Vertrauen in spielerische Lösungen, zum anderen beeinflusste es den Matchplan des FSV. Die verlegten sich jetzt nur noch aufs Zerstören und Bälle wegkloppen. Das machten sie mit einer beeindruckenden Konsequenz und Intensität. Trotzdem konnten wir uns ein Übergewicht und einige Chancen erarbeiten. Der durchaus verdiente Ausgleich fiel aber nicht.

Über die 2.Halbzeit möchte man eigentlich kein Wort verlieren. Sie war mit Abstand das hässlichste, was ich in fast neun Jahren Trainerdasein von einer eigenen Mannschaft gesehen habe. Nur noch Stückwerk, kaum zusammenhängende Aktionen, ein wildes Geflipper, keine Ruhe, kein Mut, alles verkrampft, technische Fehler zuhauf, jeder wollte den Ball nur schnell wieder los werden bzw. nach vorne katapultieren. Der Fokus lag auf der Hoffnung mit einer Einzelaktion oder einem Zufallsprodukt den Ausgleich zu erzwingen. Unser Spiel wurde dadurch schrecklich berechenbar und eindimensional. Der FSV hatte eigentlich keine Mühe die Null zu halten und war in den Kontern sogar dem 0:2 näher als wir dem Ausgleich.

Den Willen konnte man den Jungs nicht absprechen, aber diesen Fussball braucht keiner. Die Zuschauer nicht, die Spieler nicht und die Trainer auch nicht. Das hatte nichts mit Ausbildung und Spaß zu tun, sondern war primitivstes Ergebnis-Gebolze. Natürlich war die Wintervorbereitung mit den ausgefallenen Spielen und den wenigen Trainingseinheiten ein Grund wieso die (Ball-)Sicherheit fehlte. Natürlich war der kleine, hoppelige Ascheplatz und der gallige Gegner schwer zu spielen. Natürlich ließ der FSV wieder kurzfristig Spieler der C1 einfliegen. Aber das darf unser Spiel nicht so lähmen. Wir Trainer haben diesen Fussball in der Kabine selbst gefordert, aber das muss man im Nachhinein verurteilen.



12.01.2019

Die Serie hält...


Die ersten drei Testspiele im neuen Jahr sind gespielt. In allen Spielen lagen wir in Führung. Keines konnten wir gewinnen. Wir machen also irgendwo da weiter, wo wir aufgehört haben, auch wenn die Spiele ganz unterschiedlich verliefen.Trotzdem fällt auf, dass den Jungs einfach das Training und somit Sicherheit in vielen Aktionen fehlt.

 

Letzten Samstag waren wir bei der C1 von Sterkrade-Nord zu Gast. In Halbzeit 1 hatten wir zwar tendenziell etwas mehr Ballbesitz, aber kaum wirkliche Chancen. Im letzten Spielfelddrittel war meist Ende. Sterkrade hatte die größeren Chancen und ging dann auch folgerichtig vor der Pause verdient in Führung. Nach der Pause wurden unsere Jungs etwas giftiger und konnten das Spiel durch Tore von Alex und Ben drehen. Zum Sieg reichte das aber nicht, da eine Schlafmützigkeit im Zentrum von den Oberhausenern bestraft wurde. Trotzdem war das Ergebnis leistungsgerecht, da die Nordler im Gegensatz zum Test im letzten Mai mehr investierten und das Spiel so stets offen hielten.

 

Letzen Mittwoch waren wir dann beim Niederrheinligist Bayer Uerdingen zu Gast. Am Anfang standen unsere Jungs ziemlich gut und konnten durch gelungende Umschaltaktionen einige Chancen und zwei Tore durch Hendrik und Alex erzielen. Zum Ende der 1.Halbzeit wurde der Druck der Krefelder größer, aber Tom rettete mit starken Paraden das 2:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel des Niederrheinligisten mutiger, zwingender und bissiger, so dass wir uns kaum mehr befreien konnten. Dazu verletzte sich Tom nach dem 1:2 noch und mit Gianni musste ein Feldspieler ins Tor. Den 2:2-Ausgleich konnten wir zwar noch durch unsere einzige Torchance in Halbzeit 2 zum 3:2 durch Ben kontern, in den letzten zehn Minuten brachen dann aber alle Dämme und wir bekamen noch drei Tore eingeschenkt.

 

Am heutigen Samstag besuchten wir die C1 vom SC Schiefbahn. In den ersten Minuten spielten wir viel zu hektisch und luden den Gegner durch Ballverluste zu einigen schnellen Gegenstößen ein. Im Laufe der ersten Halbzeit wurde unsere Ballbesitzspiel und die Konterabsicherung aber etwas besser, so dass wir das Spiel langsam in die Hand nahmen. Trotzdem ging es mit einem 0:0 in die Pause. Nach der Pause konnten wir die Dominanz ausbauen und hatten zeitweise Chancen im Minutentakt, aber die Schiefbahner bekamen immer noch ein Bein dazwischen und hielten so die Null. Als in der 61. Minute dann doch das erlösende 1:0 fiel, sah eigentlich alles nach dem ersten Sieg im Jahr 2019 aus. Schiefbahn kam aber mit dem einzigen gefährlichen Abschluss in Halbzeit 2 zum Ausgleich. Auch wenn die Kombination zum Ausgleich sehr schön herausgespielt war, standen wir da einfach zu unkompakt und rückten dazu noch schlecht getimet heraus. Unverdient war der Ausgleich dann aber doch nicht, da die Gastgeber ohne Auswechselsspieler bis zum Ende alles reinwarfen und sehr fleißig gegen den Ball arbeiteten.

 

Dieser Fleiß geht unserem Spiel derzeit noch ein wenig ab. In allen drei Spielen zeigten wir in einigen entscheidenen Momenten ungewohnte Konzentrations- und Intensitätsschwächen und erreichten auch im Verschieben und Doppeln noch nicht ganz das Niveau der stärksten Spiele in der Hinrunde. Im Ballbesitz gab es zwar schon vereinzelte Bemühungen den nächsten Schritt zu machen, aber es fehlt einfach an Ballsicherheit und Spielrhythmus. Zu viel Fortnite. Zu wenig Straßenfussball. Deswegen freue ich mich, die Jungs nächste Woche zum ersten Mal im Jahr 2019 zweimal in einer Woche beim Training begrüßen zu dürfen ;)



30.12.2018

Hinrunde 2018 - Eine Bilanz


14 Punkte und der 7.Platz sind sicherlich eine zufriedenstellende Hinrundenbilanz, die wir vor der Saison wohl ohne langes Überlegen unterschrieben hätten. Aber schon die positive Tordifferenz lässt erahnen, dass irgendwie mehr drin gewesen wäre. Obwohl wir mit fünf Niederlagen öfters verloren als gewannen (viermal), lag sie mit 24:19 im positiven Bereich. Vereinfacht gesagt, haben wir bei den knappen Dingern immer wieder Punkte liegen gelassen.

Selbst bei der deutlichsten Niederlage gegen Hamborn 07 (0:5) haben wir beim Stand von 0:0 kurz vor der Halbzeit einen Elfmeter zugesprochen bekommen, der aber leider an den Pfosten ging. Generell interessant ist ein Blick auf die Halbzeitstände. Wir lagen nur einmal zurück und hätten bei Abpfiff zur Halbzeit 20 Punkte gesammelt. Genauso beeindruckend: Wir sind in acht von elf Spielen in Führung gegangen. Hätten wir diese Führungen über die Zeit gebracht, wären es 24 Punkte, und mit dem einen Punkt aus dem Croatia-Spiel (wo wir nicht in Führung gegangen sind, aber punkteten), sogar 25(!) Punkte. Das wäre ein Spitzenplatz in der Tabelle.

Da ein Fussballspiel bekanntlich 90...äh...70 Minuten dauert, sind diese Szenarien natürlich rein hypothetisch. Aber sie lassen auch Schlüsse zu - positiv wie negativ. Zum einen bestätigen sie das subjektive Gefühl, dass wir in fast allen Spielen - selbst gegen die stärksten Gegner - ganz gut mithalten konnten. Umgekehrt bleibt natürlich die Frage, wieso es am Ende dann doch oft nicht reichte und wir Führungen und Punkte aus der Hand gaben.

Reflexartig fällt einem da sicherlich der konditionelle Zustand der Mannschaft als möglichen Grund ein. Hinten raus könnten uns die "Körner" gefehlt haben. Die Eindrücke auf dem Platz konnten diesen Verdacht aber nicht unbedingt bestätigen, ausgenommen vielleicht das Spiel gegen Union, wo wir personell aber auch aus dem letzten Loch pfiffen.

Sowieso kann man die Spielverläufe der Spiele, wo wir eine Führung nicht über die Zeit brachten (FSV, Saarn, SuS und Süd), überhaupt nicht miteinander vergleichen. Zu unterschiedlich waren die Gründe für die Gegentore. Die fielen natürlich auch, weil die Gegner während des Spiels - mehr oder weniger faire - Anpassungen vornahmen oder auch von Schiedsrichterentscheidungen oder Ausrutschern unserer Spieler (in zwei Fällen) profitierten. 

Trotzdem wollen wir damit natürlich nicht alles entschuldigen. Einige aus der Hand gegebene Punkte lassen sich auch durch unsere Kaderstruktur (acht Spieler aus dem Jungjahrgang, Körperlichkeit, Zweikampfhärte*) erklären. Aber der Kader ist halt so wie er ist. Eine Diskussion darüber ist überflüssig. 


Sinnvoller erscheint es dagegen einen Blick auf unsere Spielanlage zu werfen und zu schauen, ob da vielleicht auch Gründe lagen. Bestenfalls kann man dort Aspekte finden, die man in der Rückrunde besser machen kann....


Die größte Entwicklung im Laufe der Hinrunde haben wir wohl bei der Arbeit gegen den Ball gemacht. Sie ist nicht nur ballnah griffiger geworden, sondern auch mannschaftlich kollektiver, wurde also besser abgesichert und kompakter vollzogen. Damit hatten wir meist auch potentiell gute Staffelungen für Gegenpressing-Momente. Das war ein weiterer Punkt, wo wir erkennbare Fortschritte machten. Diese Momente mussten wir auch möglichst effektiv nutzen, weil unser tendenziell riskantes Spiel im letzten Spielfeldrittel viele Ballverluste zur Folge hatte. Das Gegenpressing gab uns so die Chance, den Ballbesitz in wertvollen Zonen wieder zurückzuerlangen und somit schlussendlich viele unserer Torchancen vorzubereiten. Es war schlicht ein zentraler Punkt aus dem wir Torgefahr erzeugten.


Im Gegensatz zu den D-Jugendjahren, als wir oft versuchten über geduldige Ballzirkulation und einen strukturierten Spielaufbau zu Torchancen zu kommen, spielten wir diese Hinrunde tatsächlich mehr Pressing-, Umschalt- und Konterfussball. Diese Entwicklung war sicherlich nicht vollends zufällig, in ihrer Ausprägung für mich aber schon überraschend.

Sie wurde zum einen durch die Spielertypen bzw. die Stärken des Kaders, zum anderen aber auch durch unsere Trainingsgestaltung forciert. Diese Gestaltung orientierte sich in gewisser Weise an die Herausforderungen, die uns die Liga und die Gegner stellten. Um wettbewerbsfähig zu sein, versuchten wir in jeder Einheit spielnahen Druck und viele Umschaltmomente zu erzeugen und die Spieler dazu zu bringen, in diesem "Chaos" schnelle Lösungen zu finden.

Auch wenn dieser Ansatz wohl alternativlos war, um sich in der Liga zu behaupten, muss man schon zugeben, dass das zu Lasten unseres Ballbesitzsspiels ging. Das zeigte sich auf dem Platz nicht nur in der Entscheidungsfindung der Spieler beim Dribbling oder Passen (meist direkt, riskant, vertikal), sondern auch in der Positionierung (eher eng als breit) und den Bewegungen ohne Ball (meist linear und tororientiert). Somit ist es im Nachhinein nicht verwunderlich, dass wir uns in Spielen, wo wir viel Ballbesitz hatten, schwer taten, die richtigen Lösungen zu finden (Wanheim, Croatia, Homberg II, Klosterhardt III).

Aber - und an dieser Stelle komme ich zu den hergeschenkten Führungen - das tendenziell unruhige Ballbesitzspiel sorgte vor allem dafür, dass wir oft (zu) wenig Spielkontrolle hatten und eher reaktiv spielten. Wir waren somit in gewisser Weise abhängig von der gegnerischen Spielweise. Das war gerade gegen Süd und FSV (aber zu Teilen auch gegen SuS oder Saarn) ein Grund wieso wir uns so schwer taten, den Sieg nach Hause zu bringen. Unser Spiel hatte nicht genug Dominanz und Sicherheit um die Gegner am "Comeback" zu hindern (was natürlich auch in der Stärke der Gegner begründet war).

Fazit: Die Entwicklung der Mannschaft war in vielen Aspekten sehr gut, die 14 Punkte waren oberflächig betrachtet ok, die Ausbeute - gemessen an der Entwicklung und den vielen knappen Spielverläufen - aber eher enttäuschend. Falls wir es schaffen in der Rückrunde unsere Ballbesitzspiel zu verbessern ohne unsere Stärken aus der Hinrunde aufzugeben und dadurch insgesamt eine bessere Balance finden, sind womöglich mehr als 14 Punkte zu erreichen. Das sollte unsere Ziel sein.

 

Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass unsere vier Siege keinesfalls so klar waren wie es die Ergebnisse (3:0, 6:0, 4:0, 4:0) vermuten lassen. Und auch die meisten Gegner werden in der Rückrunde stärker als in der Hinrunde sein. Deswegen sollte klar sein, dass wir das Ziel >14 Punkte nur erreichen können, wenn alle weiterhin bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen und wir vor Verletzungsmiseren verschont bleiben. Dann können wir uns auf elf fesselnde Spiele freuen...

 

*P.S.: 1. Platz in der Fair-Play-Tabelle ;)



08.12.2018 - 4:0 gegen Mülheimer SV

Die Pfütze als Spielmacher


Als wir um 11:30 Uhr die heimische Platzanlage betraten, sah es nicht unbedingt danach aus, dass auf diesem Platz ein reguläres Fussballspiel ausgetragen werden kann. Aber da der Regen in den Minuten danach nachließ und die Sonne sogar vereinzelt schien, besserte sich die Lage zum Anpfiff etwas. Der Schiri und die Mülheimer wollten spielen, also wurden die Restpfützen nahe der Eckfahnen geduldet und versucht das beste daraus zu machen. Eine gute Entscheidung, wie sich im Laufe des Spiels heraus stellen sollte.

Die unberechenbaren Platzverhältnisse machten jede Ballverarbeitung, jedes Passspiel und jedes Dribbling zu einem riskanten Unterfangen mit ungewissem Ausgang. Somit war es eine gute Idee, das Risiko und den Zufall dorthin zu verlagern, wo sie uns nicht weh tun konnten, also weit weg vom eigenen Tor. Deswegen versuchten wir möglichst viel in der Hälfte der Mülheimer zu spielen, auch wenn wir dabei natürlich große Räume im Rücken unsere Abwehr anboten.

Wir bekamen durch die hohe Positionierung dann auch sehr gut Zugriff auf das Aufbauspiel des MSV und ließen die Gäste eigentlich kaum über die Mittellinie kommen. Egal ob flach oder hoch, ob rechts oder links, unsere Jungs waren da, stellten Passwege und Anspielstationen, stressten den Ballführenden stetig und gewannen so viele Bälle in der Nähe des gegnerischen Tores. Daraus dann selbst Gefahr zu erzeugen war zwar aufgrund der dicht gestaffelten Gästeabwehr nicht ganz so leicht, aber über die Quantität kam dann auch die Qualität.

Gerade über rechts entwickelten sich ein paar nette gruppentaktische Synergien, da Julien oft nach außen heraus driftete, Pascal von hinten anschob und auch die Sechser und Zehner immer wieder den Kontakt zu Rechtsaußen Bjarne suchten. Diese strukturelle Überladung des rechten Flügels bzw. Halbraums mit vielen ballnahen Anspielstationen half uns dann nicht nur im Ballbesitz beim Kombinieren, sondern auch beim Gegenpressen nach Ballverlust (was auf diesem Platz nicht selten vorkam).

Natürlich reichte die Struktur alleine nicht für ein erfolgreiches Gegenpressing. Die Jungs mussten den Umschaltmoment kollektiv als Mannschaft antizipieren und entsprechend willensstark und vorwärtsgerichtet agieren. Und auch das klappte vorzüglich, wobei nicht verschwiegen werden soll, dass uns gerade hier die Platzverhältnisse halfen. Der Platz und wir ließen dem MSV einfach nicht die Zeit in den geordneten Ballbesitz zu kommen. Gerade unser zentrales Mittelfeld mit Alex, Hendrik und Leander machte diesbezüglich einen tollen Job, war lauffreudig, bissig und unermüdlich auf Zugriff lauernd.


Nicht so gut funktionierte hingegen das Verlagern aus dem Druck heraus, dafür war die Raumbesetzung zu kompakt und einfach nicht weiträumig genug. Tja, man kann nicht alles haben. Umgekehrt klappte das Spiel in den Engen und das Attackieren der gegnerischen "Box" sehr gut. Schon früh im Spiel traf Ben den Pfosten, Bjarne per Kopf zum 1:0 und Julien im Nachschuss per Fuß zum 2:0. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit konnten sich die Mülheimer zwei-, dreimal etwas befreien und selbst offensiv aktiv werden. Ernsthaft geprüft wurde Moritz aber nicht.

 

In der zweiten Halbzeit wollten wir weitere Torannäherungen der Gäste mit allen Mitteln vermeiden und drängten sofort auf das 3:0. Mit Erfolg. Julien traf sieben Minuten nach Anpfiff und sorgte so für eine frühe Vorentscheidung. Dadurch gewann unser Spiel noch eine Spur Leichtigkeit und Chancen ergaben sich reichlich. Ben zwang z.B. den Mülheimer Keeper mit einem Strahl zu einer Glanzparade, Hendrik traf nach Hackenpass von Luca zum 4:0 und Julien wurde ebenfalls von Luca per Steckball (Grüße an Michael ;) ) blank gespielt. Ihm fehlte aber ziemlich freistehend die Ruhe, die er beim 3:0 noch hatte, und er schoss überhastet drüber anstatt dosiert einzuschieben.

Somit endete das Spiel genauso wie das letzte Heimspiel gegen Rhenania Hamborn mit 4:0. Die Parallelen waren beim Ergebnis aber größer als beim Spielverlauf. Denn dieser Sieg war von Anfang an souverän und verdient. Und das lag keineswegs nur am Gegner (ich habe den MSV am Mittwoch zuvor gegen den FSV gesehen und da waren sie gleichwertig und hätten einen Punkt verdient gehabt), sondern einfach daran, dass es unsere Jungs noch besser gemacht haben...Punkt!...bzw. 14 Punkte. Eine Einordnung der Hinrunde folgt in den nächsten Tagen auf diesem Kanal.

 

P.S. Das neue Mannschaftsfoto ist übrigens auch im Kasten. Unten mit unserem Sponsor Maggy vom Brustzentrum Duisburg und unter "Mannschaft" ohne. Danke an Mike fürs Fotgrafieren und Bearbeiten.



01.12.2018 - 1:3 gegen VfL Duisburg-Süd

Abseits ist, wenn der Schiri (nicht) pfeift


Das Südderby gegen den VfL Duisburg-Süd sollte aus tabellarischer Sicht die Frage beantworten, wieviel Mittelfeldplatz und direkter Klassenerhalt in unserem Team steckt.

Die ersten 20 Minuten verliefen vielversprechend und wie erhofft. Süd versuchte aus einem geduldigen Aufbauspiel nach vorne zu kommen und wählte als bevorzugte Angriffsrouten die Flügelzonen. Unseren Jungs schoben diese Räume aber gut zu und so kam der Vfl eigentlich kaum in Strafraumnähe. Umgekehrt konnten wir einige Balle erobern und leiteten daraus mehrere vielversprechende Angriffe ein. Das 1:0 durch Julien war deswegen auch folgerichtig und wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn wir kurz danach die Doppelchance durch Pascal und Julien zum 2:0 genutzt hätten.

Wie zu erwarten war, suchte der VfL nach den erfolglosen Angriffsversuchen in der Anfangsphase andere Wege um seine Offensivspieler in Szene zu setzen. Die Pässe wurden weiträumiger geschlagen und der Kampf um die zweiten Bälle eröffnet. Dadurch kamen sie besser ins Spiel. Wir hatten leider nicht immer Zugriff und auch die Lösungen im eigenen Ballbesitz waren zu fehlerbehaftet. Sowohl im flachen Aufbauspiel als auch bei langen Abschlägen mussten wir die Bälle zu oft und zu schnell hergeben.

Süd kam unserem Tor näher und auch zu zwei guten Chancen. Auch wenn die Chancen ungenutzt blieben, konnten wir die Führung leider nicht in die Halbzeit retten. Durch zwei individualtaktisch falsche Entscheidungen im Anlaufen und Rausrücken schenkten wir Süd in 35.Minute einen Freistoß. Dieser tippste zwar noch undankbar vor Moritz auf, war aber eigentlich nicht kräftig genug geschossen, um unserem Tor gefährlich zu werden. Rein ging er aber trotzdem.

Aufgrund einer Zeitstrafe kam Süd in Unterzahl aus der Pause und spielte in dieser Phase etwas abwartender. Das änderte sich auch erstmal nicht als der VfL wieder in Gleichzahl war. So wurde das Spiel etwas ausgeglichener. Im Laufe der zweiten Halbzeit näherte sich die Spielcharakteritik aber wieder langsam der der ersten Halbzeit an. Süd hatte mehr den Ball und beantwortete unser gute Verschiebearbeit durch großräumige Verlagerungen auch immer wieder ziemlich geschickt. Damit entzogen sie uns den Zugriff. Wirklich zwingend zu klaren Abschlüssen kamen sie aus dem Ballbesitz aber eigentlich nicht. Vor unserem Tor war dann doch meist Schluss. Gefährlich wurde es eher in statischen Situationen wenn unsere körperliche Unterlegenheit zu Tage trat.

Auch wenn wir etwas tiefer verteidigten als in Halbzeit 1 und scheinbar seltener den Ball eroberten, kamen wir aber doch auch zu einigen Torannäherungen. Den Schüssen von Alex und Bjarne fehlte leider etwas Druck und/oder Präzision. In anderen vielversprechenden Szenen passten Laufweg und Pass nicht zusammen oder wurde der freie Mitspieler übersehen bzw. das Abspiel verpasst. Obwohl unsere Jungs bis zum Ende immer wieder den Weg nach vorne suchten, stellte sich in der hitzigen Schlussphase doch so langsam der Wunsch ein, dass wir den einen Punkt gerne mitnehmen würden. Nahmen wir aber nicht.

In der letzten Minute verwandelte ein Spieler von Süd in einer unübersichlichen Situation nach einer Ecke, praktisch auf der Torlinie stehend, zum 2:1. Dass der Spieler im abseits stand, bestätigte der Schiri auch nach dem Spiel. Er gab das Tor aber trotzdem, da der Ball von uns gekommen sein soll. Selbst wenn das der Fall war (es wurde in der Kabine von den Jungs natürlich vehement bestritten), hätte er laut Regelwerk aber trotzdem auf abseits entscheiden müssen, da der Ball nicht klar ersichtlich absichtlich gespielt wurde. Das Tor hätte er also nicht geben dürfen. Das 3:1 war ein Konter als wir bei einem Freistoß alles nach vorne warfen. Wieder roch es stark nach abseits.

Aber Schiedsrichterentscheidungen sind nicht beeinflussbar und deswegen lohnt es auch nicht, sich lange damit zu beschäftigen. Wir sollten uns lieber damit beschäftigen was wir beeinflussen und besser machen können. Und da gab es an diesem Samstag einige Dinge, die nicht so gut liefen. Unser Spiel war in einigen hektischen Situationen dann doch technisch zu unsauber und fehlerbehaftet. Aufbau- und Ballbesitzsspiel hatten zu selten ausreichend Struktur und Geduld. Das Umschaltspiel war geprägt von einigen schwachen Entscheidungen.

Und damit können wir auch die Frage beantworten, die ich zu Beginn des Berichtes gestellt habe. Auch wenn wir im Laufe der Hinrunde mit den besten Mannschaften der Liga meist ganz gut mithalten konnten, reichte es am Ende der Spiele meist doch nicht. Einstellung und Mentalität waren zwar auch gegen Süd wieder vorbildlich, aber die Art und Weise wie und auch zu welchen Zeitpunkten wir die Gegentore bekommen, wiederholt sich leider zu oft, so dass wir hier nicht nur von Pech oder Zufall sprechen können. Somit müssen wir den Blick nach unten richten und versuchen den Abstand zu Platz 11 und 12 möglichst groß zu halten, um uns die erneute Teilnahme an der Relegation zu sichern...



24.11.2018 - 4:0 gegen Rhenania Hamborn

Überwiegend diesig, selten dösig


Was ist leichter zu spielen? Ein Spiel als Außenseiter, in dem du nichts zu verlieren hast, aber höchstwahrscheinlich auch nichts holen wirst oder ein Spiel auf Augenhöhe, wo du aber fast schon punkten musst, um den eigenen Erwartungen stand zu halten?

Nach den drei Spielen gegen die Favoriten aus Saarn, SuS und 07, in denen wir nicht unbedingt punkten mussten (aber immerhin einen Punkt holten) empfingen wir mit Rhenania eine Mannschaft, die während dieser drei Spiele in der Tabelle an uns vorbeigezogen war und dementsprechend selbstbewusst in Buchholz auflief. Trotzdem rechneten wir uns natürlich mehr aus als in den Wochen zuvor und wollten - möglichst dreifach - punkten.

Aber - und das haben wir den Jungs in der Kabine auch gesagt - in der Leistungsklasse gibt es keine leichten Spiele. Mit 90% Einsatz gewinnst du in der LK gar nix. Die Jungs hatten anscheinend gut zugehört, denn sie legten auf dem seifigen und nicht leicht zu spielenden Ascheplatz von Anfang an die richtige Einstellung an den Tag. Rhenania wurde spätestens im Mittelfeld aggressiv beim Fussballspielen gestört und somit kaum aus der eigenen Hälfte gelassen.

Trotzdem ergaben sich für uns nicht übermässig viele Chancen, da Rhenania in der Endverteidigung ziemlich dicht stand und so viele Angriffe von uns abfangen konnte. Es entwickelte sich ein mitreißend umkämpftes Spiel ohne lange Ballbesitz- oder Ruhephasen. Nicht schön anzusehen, aber intensiv und rassig. Unsere Überlegenheit reichte für drei, vier gute Chancen und zur verdienten Führung durch Alex in der 9.Minute.

Zum Ende der 1.Halbzeit kam Rhenania besser ins Spiel und zwingender nach vorne. Unsere Jungs taten sich schwer das Spiel zu beruhigen oder gar zu kontrollieren. Der Druck wuchs, ohne allerdings den Kasten von Moritz wirklich nennenswert zu gefährden. Das änderte sich zu Beginn der 2.Hälfte. Nach einem schönen Steckball stand der Stürmer von Rhenania aus halbspitzen Winkel frei vor unserem Tor (Moritz rettete) und nach einer Ecke klatschte ein Kopfball an unsere Latte.

Dass Rhenania die erhöhte Offensivpower mit einer luftigeren Defensive bezahlte, war schon zu Beginn der 2.Halbzeit zu erahnen, zeigte sich dann aber im Laufe der 2.Halbzeit immer deutlicher. Mehrfach fanden unsere Jungs Räume um Tempo aufzunehmen und kamen ebenfalls zu Chancen. Wir mussten aber bis zu 50.Minute zittern, bis das erlösende 2:0 von Ben fiel.

Türöffner war ein beherztes Dribbling von Pascal, was eben nicht vorhersehbar die Linie hoch, sondern von außen diagonal in den Halbraum verlief. Dort boten sich dann nicht nur die bessere Passoptionen und -winkel, sondern auch numerisch günstige Verhältnisse, da mit Pascal ein Verteidiger nach vorne gestoßen war und somit die Überzahl nach vorne trug. Die Konsequenz daraus war, dass Ben am Ende des Spielzugs am zweiten Pfosten frei stand und kaum Mühe hatte zu verwandeln.

In den letzten 20 Minuten fand Rhenania nicht mehr wirklich zurück ins Spiel. Sie steckten zwar nicht direkt auf, aber es fehlte ihnen der letzte Glaube, während unseren Jungs das Fussballspielen mit einer 2:0-Führung im Rücken leichter fiel. Die Zuschauer bekamen auch noch ein paar schöne Kombinationen und Tore zu sehen, wie das 3:0 von Julien aus unmöglichen Winkel nach schönem Pass von Leander oder das 4:0 in bester 80er-Jahre Manier: Flanke Julien, Kopfball und Tor Ben (siehe Bild ganz oben).

 

Auch wenn der schlussendlich überraschend deutliche Sieg den Spielverlauf nicht unbedingt vollends korrekt wiederspiegelte, so war er aufgrund der Mehrzahl an Chancen doch vollkommen verdient. Glückwunsch. Stark gemacht!



17.11.2018 - 0:5 gegen Hamborn 07

15 Minuten zum Vergessen


Mit Tabellenführer Hamborn 07 erwarteten wir den vierten Brocken in Folge in einem Pflichtspiel. Wieder waren wir Außenseiter. Wieder brauchten wir maximalen Einsatz, eine möglichst geringe Fehlerquote und vielleicht ein Quentchen Glück, um Chancen auf Punkte zu haben. Das Glück verließ uns in der 35.Minute, der Rest dann in den letzten 15 Minuten.

 

Die 1.Halbzeit lief wie erwartet. Aschetypisch viel Kampf und Geflipper auf beiden Seiten. Hamborn dominierte das Spiel, tat sich auf dem Untergrund aber schwer ein konstruktives Spiel aufzuziehen. Wenn wir in einer guten Ordnung standen, wurde es eigentlich nur nach Dribblings durchs Zentrum gefährlich. Dazu kamen noch ein paar schnelle Umschaltmomente als die Hamborner im aufgerückten Zustand unsere Schnittstellen und ballfernen Räume mit Tempo anvisierten. Wirklich gefährlich zum Abschluss kamen sie aber kaum. Irgendwie war dann doch immer noch ein Buchholzer dazwischen.

 

Umgekehrt hatten wir auch ein paar vielversprechende Ansätze, entweder nach Balleroberungen im Mittelfeld oder zwei-, dreimal sogar per Passspiel durchs Zentrum, als wir die Ruhe bewahrten und nicht die Bälle hektisch nach vorne schlugen. Unsere Abschlüsse blieben aber ebenso ungefährlich. Trotzdem sollten wir noch vor der Halbzeit die Chance kriegen in Führung zu gehen. Lenni wurde in einer unübersichtlichen Situation im Strafraum geschubst - Elfmeter. Ben verlud den Torhüter, traf aber leider nur den Pfosten. Kommentar eines Buchholzer Urgestein: „Zu genau gezielt“. Nun ja.

 

Noch schlimmer wurde es direkt nach der Halbzeit. Moritz konnte einen Schuss nur zu Seite klären. Da stand ein Hamborner und traf per Kopf. Die Buchholzer Jungs gaben sich aber nicht auf und setzten nach wie vor in der Offensive Nadelstiche. Julien und Ben hatte je eine Schusschance. Endstation Keeper. In der 59. Minute konnte ein Hamborner zu ungestört durch unser Zentrum dribbeln – 0:2. Das war zu einfach und sah – zugegebenermaßen – auch defensiv etwas hilflos aus. Danach ließen die Jungs sich ein wenig hängen und die Hamborner Brust wurde breiter. Bei uns reihten sich mehrere individuelle Fehler, mangelnde Intensität und nachlassende Konzentration aneinander. Und so bekamen wir noch drei weitere Gegentore. Eines blöder als das andere. Trotzdem hatten wir mit der letzten Aktion des Spiels noch die Chance auf 1:5 zu verkürzen.

 

Eine 0:5-Niederlage gegen Hamborn hätte ich zu Saisonbeginn unterschrieben, sie ist nach den engen Spielen gegen FSV, Saarn und SuS aber schon ein kleiner Dämpfer. Die letzten 15 Minuten muss man den Jungs aber einfach auch mal zugestehen. Sie sind in den letzten Wochen immer als Außenseiter ins Spiel gegangen und haben mehrfach enorm viel investiert, um diese Unterlegenheit zu kompensieren. Das kostet nicht nur körperlich, sondern auch mental viel Kraft. Vielleicht sind die manchmal auch ein wenig über sich hinausgewachsen. Dieses Mal war es nicht so. Es wird sie nicht umwerfen. Denn die letzten 15 Minuten sind hiermit vergessen ;)



10.11.2018 - 3:3 gegen SuS Dinslaken

Unkompakt zur Flucht nach vorne


Wenn du nach 5 Minuten beim Favoriten mit 2:0 führst, fühlt sich das natürlich erstmal gut an, aber es stellt sich auch die Frage, wie gehst du die restlichen 65 Minuten an? Die frühe Führung war ja nicht die logische Konsequenz eines überlegen geführten Spiels, sondern durchaus überraschend, wenn nicht sogar etwas glücklich. Auf gegnerischer Seite wird man bei solchen Toren sicherlich davon gesprochen haben, dass die Anfangsphase komplett verschlafen wurde. Beim 1:0 wurde Ben im Strafraum sträflich frei gelassen, beim 2:0 rutschte ein Dinslakener Spieler im Strafraum aus und somit stand Lenni frei und traf mit dem schwächeren Linken.

Das soll jetzt nicht heißen, dass uns die Führung in den Schoss gefallen ist. Schließlich mussten wir für beide Tore Spieler und Ball in den gegnerischen Strafraum bringen. Und dieser Aspekt war natürlich Ausdruck des gestiegenen Selbstverständnisses unserer Truppe. Sie versucht mittlerweile gegen jede Mannschaft offensive Akzente zu setzen, egal wer ihnen da gegenüber steht. Dass bei beiden Toren ein gewisses Maß an Handlungsschnelligkeit und Torgeilheit gefordert, sollte auch nicht unerwähnt bleiben.

Aber - auch das war wohl auch jedem Beteiligten und Zuschauer in diesem Moment klar - weitere Doppelpacks im Fünf-Minuten-Rhythmus waren nicht zu erwarten. Die Dinslakener hatten natürlich einen anderen Anspruch als 3 Punkte den Gästen aus Buchholzer zu überlassen. Dieser Anspruch mündete in relativ wütenden Angriffen, grundsätzlich ziemlich vertikaler und rustikaler Natur, schnell nach vorne, zur Not auch lang und dreckig. Da auch unsere Jungs nach Ballgewinnen weiter versuchten schnell umzuschalten, wurden beide Formationen auseinander gezogen und es ergaben sich relativ große Räume im Mittelfeld. Wir standen also wieder vor der Frage: Wie unkompakt darf man gegen so einen starken Gegner mit einer 2:0-Führung eigentlich verteidigen?

Problematisch waren dabei eigentlich nur die Momente, als wir mit vielen Spielern vorne waren und versuchten Drucksituationen und Raumverdichtungen der Dinslakener spielerisch aufzulösen, dann aber doch den Ball verloren, im Gegenpressing keinen Zugriff bekamen und es mit Tempo auf unser Tor zuging. Beim 1:2 rutsche Gianni aus, das 2:2 sah sehr stark nach Abseits aus. Beide Tore mussten also nicht unbedingt fallen, beide waren aber gut abgeschlossen und herausgespielt. Hier zeigte sich halt auch die Qualität des Gegners.

Somit waren wir zur Halbzeit genauso weit wie vor einer Woche als wir ebenfalls mit einem Unentschieden in die Pause gingen. Der Unterschied war nur, dass das Momentum ganz klar auf Dinslakener Seite. Trotzdem - und das war dann doch überraschend - spielten unsere Jungs nach Wiederanpfiff weiter gut mit und wechselten jetzt nicht in den "Kaninchen-vor-der-Schlange"-Modus. Insgesamt wurde das Spiel ruppiger, wilder und unkontrollierter, was auch am nassen und nicht leicht zu bespielenden Rasen lag. SuS versuchte die zu erwartende Dominanz mit viel Körperlichkeit und Kampfkraft statt mit Spielstärke zu erlangen. Dieser Plan ging nur so mittel auf, würde ich sagen.

Gerade die fortgeschrittene Testosteron-Entwicklung unserer 2004er half uns dabei, weiter dagegen zu halten und sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen. Sie wurde dann aber doch zum Nachteil, als sich Moritz - nachdem ein Gegenspieler in ihn hingerutscht war - zu einem Schubser hinreißen ließen. Der Schiri beließ es bei gelb, zeigte aber auf den Elfmeter-Punkt, obwohl der Ball gar nicht mehr im Spiel war. Leider eine regeltechnisch korrekte Entscheidung. SuS nahm das Geschenk an - 3:2.

Aber die Buchholzer Stiere steckten nicht auf. Fast im direkten Gegenzug gab es einen Freistoß etwa 20 Meter vor dem gegnerischen Tor. Der Freistoß wurde kurz auf Ben ausgeführt, der nach einem Haken einen seiner fulminanten Schüsse abgab. Der Schuss war zwar relativ unplatziert und mittig, rutschte dem gegnerischen Keeper aber durch die Finger ins Tor. So stand es 1:1 in Sachen Torwart-Geschenke, 1:1 in Sachen Tore durch Ausrutscher und 3:3 in Summe.

In der letzten viertel Stunde war eigentlich damit zu rechnen, dass der SuS nochmal alles noch vorne werfen würde. Es gab zwar noch ein paar wilde Dribblings und zwei, drei Bälle, die durch unsere Strafraum flogen, aber wirkliche Dominanz konnten die Gastgeber nicht mehr aufbauen. Im Gegenteil spielten auch unsere Jungs weiter mutig - wenn auch etwas zerfahren - nach vorne. Große Chancen ergeben sich zwar nicht mehr, aber wir hielten den Ball damit gut von unserem Tor fern und verhinderten so, dass der SuS nochmal Druck aufbauen konnte.

 

Am Ende ging der Punkt leistungstechnisch in Ordnung. Für SuS war das sicher ein Rückschlag und für uns natürlich ein Erfolg. Wirklich zu begeistern waren die Jungs in der Kabine trotzdem nicht. Die frühe 2:0-Führung hatte anscheinend Begehrlichkeiten und Hoffnungen geweckt. Aber zwischen 2:0 und Schlusspfiff lagen halt noch 65 Minuten...



03.11.2018 - 1:2 gegen TuSpo Saarn

Auf des Messers Schneide geschnitten


29:1-Tore in der Relagation und 33:0-Tore in Leistungsklasse, seit elf Pflichtspielen ungeschlagen. Mit dem TuSpo Saarn empfingen wir einen der Favoriten der diesjährigen Saison. Aber auch unsere Jungs hatten sich in den letzten Wochen gegen starke und zum Teil auch übermächtige Gegner gut behauptet und viel Selbstvertrauen getankt.

Und so war es höchst erfreulich, wenn auch nicht vollkommen überraschend, dass die erste Halbzeit keineswegs eine einseitige Angelegenheit, sondern sogar relativ ausgewogen war. Der TuSpo hatte vielleicht etwas öfter dem Ball, aber aus diesem Ballbesitz kamen sie eigentlich kaum zu klaren Chancen. Die gefährlichen Ansätze auf beiden Seiten ergaben sich - wie so oft - aus offensiven Umschaltmomenten, wenn die jeweilige Mannschaft in Ballbesitz aufgerückt war und den Ball dann verlor. Dass auch wir einige Umschaltmomente hatten, lag an der sehr fleißigen und mannschaftlich geschlossenen Defensivarbeit, die immer wieder zu Ballgewinnen führte. Denn ohne Ballgewinne kein Umschalten.

Umgekehrt zeigte unsere Mannschaft aber auch im flachen Aufbauspiel ein paar schön anzusehende Lösungen gegen das Pressing der Gäste. Eigentlich konnten unsere Jungs in allen Spielphasen gut mithalten, auch wenn die Qualität der Mülheimer nicht zu leugnen war. Gerade in der Endverteidigung ließ Saarn nicht viel anbrennen, owbohl wir immer wieder vielversprechende Offensivansätze zeigten. Zu oft blieben wir dann aber doch hängen oder verpassten das rechtzeitige Abspiel.

Zur Halbzeit ändert wir nicht viel, es lief schließlich gut. Direkt nach der Pause kam es dann noch besser. Ben tankte sich auf links durch und und passte in die Mitte zu Julien. Der schoss zwar sein Standbein an, aber der Ball kullerte neben den Pfosten ins Tor. Erstes Gegentor für Saarn in der Liga und die überraschende, aber nicht unverdiente Führung für die Buchholzer Stiere. Leider hielt der Vorsprung nicht lange. Ein Saarner Freistoß, bei dem ich bis heute nicht weiß, wieso er gepfiffen wurde, prallte zwar an unserer Mauer ab, wurde dann aber an der Strafraumgrenze von den Saarnern wieder eingesammelt. Der Saarner Stürmer konnte in die Box eindringen und sich gegen zwei Buchholzer durchsetzen, die vielleicht eine Spur zu plump in den Zweikampf gingen und auch keinen Elfer riskieren wollten. Die folgende Flanke von der Grundlinie flog über unsere Abwehr und wurde am zweiten Pfosten zum 1:1 über die Linie gedrückt.

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Im Gegensatz zum Spiel gegen FSV, als wir uns auf "gut stehen" und kontern beschränkten, spielten wir gleichberechtigt mit und beschäftigen die Saarner wohl mehr als denen lieb war. Gerade im Mittelfeld hatten unsere Jungs mittlerweile die Hoheit und wurde auch immer wieder von unseren sehr aktiven und aufmerksamen Verteidigern offensiv und defensiv unterstützt. Dadurch dass unsere offensiven Außen fast wie Stürmer spielten und sehr hoch blieben, hatten wir nach Ballgewinnen auch immer wieder hohe Anspielstationen und kamen gut und schnell nach vorne. Die größte Chance hatte wohl Ben, der den Pfosten traf.

Aber wie das im Fussball so ist. Man kann das eine (hohe Offensivpräsenz) nicht erreichen ohne dafür an anderer Stelle etwas aufzugeben (und zwar defensive Kompaktheit). Hinten verteidigten wir relativ große Räume oft in Gleichzahl oder knapper Überzahl. Gerade auf den Flügeln kam wir überhaupt nicht mehr ins doppeln und mussten auch immer wieder aus dem Zentrum aushelfen oder gar im 1:1 verteidigen. Trainerintern diskutierten wir in dieser Phase auch darüber ob wir die Jungs nicht etwas einfangen sollten, aber der Hunger nach einem Überraschungssieg war wohl nicht nur auf dem Platz größer.

Und so kam es wie es kommen musste. Nach einer strittigen Schiedrichterentscheidung wurde zu lange diskutiert, wir waren hinten unkompakt, Louis rutschte dann noch in einem entscheidenen Zweikampf weg und nach einer Seitenverlagerung stand der Saarner Stürmer blank und konnte fast unbedrängt zum 2:1 treffen. Danach versuchten unsere Jungs nochmal alles, aber die Mülheimer ließen jetzt nichts mehr anbrennen. Mit der Führung im Nacken brachten sie die drei Punkte relativ unaufgeregt nach Hause.

Am Ende überwog trotz der bitteren Niederlage der Stolz gegen so einen starken Gegner mitgehalten zu haben. Damit war zu Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen. Trotzdem blieben natürlich Zweifel, ob man nicht Mitte der 2.Halbzeit zu viel wollte. Wir waren hinten nicht mehr kompakt und konnten uns vorne in letzter Konsequenz dann doch zu selten durchsetzen. Der TuSpo war in den spielentscheidenen Momenten defensiv stabil und wir eben nicht. Somit rutschten wir wieder auf einen Relegationsplatz ab und Saarn übernahm aufgrund des Punkverlustens von Hamborn 07 sogar die Tabellenführung.



13.10.2018 - 27.10.2108

Herbstferien-Testspiel-Quartett erfolgreich beendet


Das erste Testspiel in den Herbstferien gegen den VfB Homberg II hatte interessante Voraussetzungen. Zum einen war der Gegner ein reiner (wenn auch bekanntermaßen spielstarker) 2005er Jahrgang, zum anderen fehlte mit Julien ein Fixpunkt unserer Offensive. Beides führte dazu, dass wir sowohl gegen als auch mit dem Ball vor neuen Herausforderungen standen und diese auch gerne annahmen.

Vor allem im eigenen Ballbesitz waren geduldige und kollektive Torannäherungen und nicht so sehr das schnelle Umschalten in die Tiefe auf Julien gefragt. Gegen den Ball mussten wir nicht mehr zwingend so kompakt und auf Stabilität bedacht wie gegen physisch überlegende 2004er Mannschaften verteidigen. Gerade mit der Umformung aus der Kompaktheit in eine passende Struktur, um den Ball über Kombinationen nach vorne zu tragen, hatten unsere Jungs - wie schon im Pokal gegen Wanheim - kleinere Probleme. Die Achter und die Außen standen oft in ähnlichen Räumen und es fehlte Breite und Diagonalität. Auch die Verteidiger ließen so ein bisschen die Freilaufbewegungen und die Bereitschaft das Spiel mitzugestalten, vermissen. Alles wohl eine Folge der sonstigen Ausrichtung.

 

So war es nicht verwunderlich, dass unser 1:0 aus einem, im Pressing von Ben eroberten, Ball entstand. Alex verwandelte den darauf folgenden Pass sehenswert trotz Gegnerdruck mit dem ersten Kontakt. Obwohl das Spiel in Summer relativ ausgewogen war, konnte Homberg nur durch einen - scheinbar einstudierten - Spielzug wirklich gefährlich werden. Ein langer Diagonalball wurde aus dem Mittelfeld hinter die Kette auf den einlaufenden Außen gespielt. Das machte Homberg insgesamt dreimal. Beim dritten Mal funktionierte es und es stand 1:1. Kann man sicher besser verteidigen, aber war auch gut gemacht.

 

In der zweiten Halbzeit klappte das mit dem Ballbesitz, der Raumbesetzung und dem Kombinieren bei unseren Jungs aber besser und sie konnten das Spiel in die Hand nehmen und dominieren. Hombergs Offensivaktionen bestanden nur noch aus gelegentlichen Konter über den schnellen Stürmer, denen aber das kollektive Nachrücken der Mannschaftskollegen fehlte und so von unserer Abwehr meist gut kontrolliert werden konnte. Auf der anderen Seite erspielten sich unsere Jungs genug Chancen, um daraus zwei Tore zu machen (es hätten auch mehr sein können). Die Tore zum 3:1-Sieg schossen Samuel und Serhat.

Am ersten Ferienmontag trafen wir auf den Niederrheinligisten TuRa 88, der aufgrund eines wenig erfolgreichen Saisonstarts eben erst den Trainer gewechselt hatte. Dieser wollte das Spiel wohl nutzen, um seine neue Mannschaft kennenzulernen. Auch wir testeten etwas und probierten eine Fünferkette aus. Ich konnte das Spiel aufgrund meines Urlaubs leider nicht sehen, aber mir wurde zugetragen, dass diese Formation nicht optimal funktionierte und wir die ersten zwei Tore durch die äußeren Schnittstellen bekamen. Insgesamt fehlten auch wohl etwas der Zugriff und die Abstimmung im Verschieben. Nach der Umstellung auf unsere gewohnte Formation wurden wir etwas stabiler und hatten auch eine dicke Chance durch Ben und eine etwas kleinere Chance durch Moritz. TuRa konnte trotzdem noch zwei Treffer drauflegen, ehe Samuel per Elfmeter der Ehrentreffer zum 4:1-Endstand gelang.

In der zweiten Ferienwoche spielten wir dann donnerstags gegen die U14 von Rot-Weiß Oberhausen. Die Oberhausener fokussierten sich auf andere Räume als viele unserer Konkurrenten in der Leistungsklasse. Die Spielanlage war erwartungsgemäß von vielen Kurzpässen geprägt, deren Ziel vor allem der Zwischenlinienraum hinter unserem Mittelfeld war. Und leider hatten wir hier kleinere Probleme mit dem Anlaufen, der Deckungsschattennutzung und dem Rausrücken, so dass RWO da zu oft relativ leicht vor unsere Abwehr kam. Dort war dann aber meist Schluss, da die Abwehrkette die Bindung zum Mittelfeld hielt, so die Räume verdichtete und dann gut auf den Ball rausrückte.

 

Bei unserem Ballbesitz versuchte Oberhausen, wie es typisch für NLZ-Teams ist, unseren Spielaufbau zu pressen. Damit taten sie uns einen kleinen Gefallen, da unsere Jungs das Pressing umspielen und dann mit Tempo die freien Räume dahinter bespielen konnte. So wurde das 1:0 von der Innenverteidigung über den rechten Flügel bis zum Strafraum durchgespielt, ohne das RWO an den Ball kam. Tempo und Präzision waren dabei durchaus beeindruckend. Im Strafraum reichte dann ein Querpass um Ben am zweiten Pfosten blank zu spielen. Der verwandelte freistehend ohne Probleme.

 

Das 1:1 fiel - wie soll es anders sein - durch die Mitte, als wir zu spät Druck auf den Ball bekamen und der Oberhausener aus der Distanz abziehen konnte. Moritz konnte den Schuss nicht festhalten und der Nachschuss ging dann ins Tor. Unser 2:1 war fast eine Kopie des 1:0. Wieder lief Oberhausen an und wieder spielten unsere Jungs drum herum. Am Ende des Spielzugs war es wieder Ben, der verwandelte. Samuel konnte vor der Pause sogar noch das 3:1 drauf legen als sich Hendrik und Alex am linken Flügel klasse durchspielen und dann in die Mitte legen konnten.

In der zweiten Halbzeit verloren wir auch durch einige Umstellungen etwas an Spielanteilen und konnten die Bälle vorne nicht mehr so gut behaupten und festmachen. Dadurch bekam Oberhausen mehr Ballbesitz und wurde dominanter. So wirklich zwingend zu Abschlüssen kamen sie aber selten. Auch wenn die Laufbereitschaft etwas nachließ, standen wir hinten noch einigermaßen gefestigt. Die beiden Tore zum 3:3-Ausgleich waren dann auch eher kleine Geschenke von uns als wirklich erzwungen. Trotzdem hatte Ben mit dem Schlusspfiff noch die Riesenchance zum 4:3, scheiterte aber leider am stark rauslaufenden Torwart.

Zwei Tage später war der Tabellenführer der Leistungsklasse Moers, FC Neukirchen-Vluyn, bei uns zu Gast. So richtig wach waren unsere Jungs zu Beginn des Spiels nicht, denn beim 0:1 ließen sie sich einfach überlaufen. Mit der Zeit kamen sie aber immer besser ins Spiel, waren bissig und kampfstark gegen den Ball und zeigten auch schöne Ballbesitzphasen. Die 2:1-Halbzeitführung durch Tore von Julien und Ben war deswegen absolut verdient. Die zweite Halbzeit glich so ein wenig dem Spiel gegen RWO. Wieder wurde der Gegner dominanter und offensiver und unsere Jungs spielten hauptsächlich Konterfussball. Dadurch konnten sie sich aber immer wieder gut von dem Druck befreien und waren schlussendlich vor dem Tor sogar gefährlicher als der Gast, auch wenn einige Situationen nicht wirklich gut ausgespielt wurden. Der 4:2-Endstand war gemessen an den Spielanteilen vielleicht etwas schmeichelhaft, aber aufgrund der besseren Chancen und der stabileren Defensive auch nicht unverdient.

Als Fazit der vier Testspiele kann man sicher zufrieden sein. Die vier Gegner waren allesamt Hochkaräter und wir konnten uns mit zwei Siegen, einem Unentschieden, einer Niederlage und 11:10 Toren gut behaupten. Sowohl mit als auch gegen den Ball zeigte sich die Mannschaft variabel und anpassungsfähig. Die Abwehrkette hat sich im Verschieben und Rausrücken klar gesteigert und ist auch im Ballbesitz aktiver geworden. Das Nachstoßen in den Umschaltmomenten klappt besser, die Kommunikation auf dem Platz ist grundsätzlich positiv und jeder ist bereit für den anderen Wege zu gehen. Ob das reicht, um gegen die nächsten schweren Gegner etwas zu holen, muss man abwarten. Aber die vier Testspiele haben uns definitiv geholfen in der Entwicklung einen nächsten kleinen Schritt zu gehen. Danke an die vier Gegner fürs Zustandekommen der Spiele.



29.09.2018 - 3:0 gegen VfB Speldorf

Der erste Dreier!


5:2 gegen Croatia, 6:1 gegen TuRa II und 4:0 im Kreispokal gegen Vierlinden - Speldorf war torreich in die Saison gestartet. Bei unsere Jungs war hingegen in Sachen Tore schießen noch ein wenig Luft nach oben und wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn der Ball nach ca. 5 Minuten nicht an unsere Latte, sondern in unser Tor eingeschlagen wäre. Schlug er aber nicht.

 

Den Rest der ersten Halbzeit war Speldorf chancenlos, im wörtlichen Sinne gemeint, also ohne (Tor)chancen. Der Grund war die aufmerksame und diziplinierte Abwehrarbeit unserer jungen Stiere, die schon im Mittelfeld anfing. Das gegen Vierlinden noch sehr spielprägende Mittelfeld-Zentrum der Mülheimer wurde weitestgehend tot gelegt und damit auch fast jegliche Verbindungen zu den zwei wuchtigen Stürmern gekappt. Wenn doch mal etwas durchkam, waren Louis und Lenni nah dran und gewannen alle wichtigen Zweikämpfe.

 

Hinten zeigte sich Speldorf überraschend anfällig in den defensiven Umschaltmomenten. Immer wieder blieben sie im Spielaufbau in unserem Mittelfeld hängen und unsere Jungs spielten dann oft mit Tempo über die Flügel in die offenen Räume. Daraus ergaben sich nicht nur mehrere Chancen, sondern auch drei Tore. Serhat traf aus der Distanz, Julien mit einem schönen Heber und Alex nach einer netten Halbraumkombination und anschließendem Dribbling. Weitere Großchancen von Ben und Julien blieben leider ungenutzt.

 

Nach der Halbzeitpause stand der VfB durch zwei Umstellungen hinten etwas stabiler, das Spiel verlief aber ähnlich. Speldorf versucht flach aufzubauen, kam aber selten zwingend in unsere Hälfte. Unserem Angriffsspiel fehlte leider die letzte Zielstrebigkeit und Konsequenz, so dass mehrere gute Ansätze im Sande verliefen oder auch an der Latte endeten.

 

Mitte der 2.Halbzeit wurde unsere Arbeit gegen den Ball etwas lascher, Speldorf kam einige Male doch bis zu unserem Strafraum durch und man konnte erahnen, wie Speldorf zu den vielen Toren in den ersten Saisonspielen gekommen war. Aber unsere Jungs hielten den Kasten sauber und punkteten damit zum ersten Mal in der Saison dreifach.

 

Auf der einen Seite muss man der Mannschaft ein Kompliment machen. Die Stärken des Gegner wurden genauso effektiv kontrolliert wie die Schwächen zum eigenen Vorteil genutzt. Auf der anderen Seite spielten ihnen der Spielverlauf und die Spielanlage der Gäste auch in die Karten. Deswegen sollte man den - am Ende doch überraschend deutlichen - Sieg nicht überbewerten. Nichtsdestotrotz ist er natürlich elementar wichtig, um nach den - eher unglücklich verlaufenden - ersten drei Spielen den Glauben an die eigenen Stärken wieder zu festigen.



22.09.2018 - 1:1 gegen Croatia Mülheim

Einen Punkt gewonnen, zwei verloren!


Beim Auswärtsspiel gegen Croatia Mülheim nahmen wir uns vor, etwas mehr aus unserem Ballbesitz zu machen und stellten deswegen formativ und personell im Mittelfeld um. Dafür opferten wir etwas defensive Stabilität. Das hing natürlich auch mit dem Gegner zusammen, denn im Gegensatz zur letzten Woche, wo wir als Außenseiter ins Spiel gingen, rechneten wir gegen Croatia mit einem Spiel auf Augenhöhe und wollten dementsprechend aktiver das Spiel angehen.

Beide Ansätze bestätigten sich dann im Spiel. Wir machten eigentlich eine gute erste Halbzeit und hatten mehr Spielanteile und Ballbesitz. Leider bekamen wir defensiv nicht immer wie erhofft Zugriff. Trotzdem konnte Croatia nur ansatzweise für Gefahr sorgen. Zwei Bälle segelten - ohne einen Empfänger zu finden - von außen durch unseren Strafraum und eine Kopfballchance wurde von Moritz entschärft.

Umgekehrt hatten wir selbst eine Vielzahl von brauchbaren Ansätzen und Abschlüssen. Trotzdem reichte es nicht für einen Torerfolg, weil der gegnerische Keeper eine sehr großen Raum im Rücken seiner Abwehr coverte und so viele tiefe Anspiele wir eine Art Libero antizipierte und abfing. Wenn wir dann doch mal zu Abschlüssen kamen, zeigte er sich auch im reinen Torwartspiel fehlerfrei und parierte mehrere Chancen. Die größten hatten wohl Serhat, Alex und Ben.

Leider kamen wir nicht ganz so gut aus der Halbzeit und Croatia konnte sich etwas mehr in unserer Hälfte festsetzen. Ein in mehrfacher Hinsicht vermeidbarer Freistoß führte dann zum Rückstand, als wir den Ball nicht geklärt bekamen und ein Mülheimer abstauben konnte. Ärgerlich dabei: Wir verteidigten in diesem Moment in Unterzahl, da Pascal vorher verletzt vom Platz musste und aufgrund der Behandlung nicht wieder aufs Feld durfte, obwohl er einsatzbereit war.
 
Die Mannschaft brauchte einige Minute um sich zu sammeln, nahm das Spiel dann in beeindruckender Weise immer mehr in die Hand und ließ Croatia kaum mehr zu Entfaltung kommen. Gerade über rechts konnten wir durch einige schöne Kombinationen durchbrechen und kamen dem gegnerischen Tor immer näher. Croatia wurde in den Zweikämpfen immer nickeliger und wie bekamen einige Freistöße zugesprochen, die aber erstmal nichts einbrachten.

Erst als wir so weit in die Hälfte der Mülheimer eindrangen, dass die Fouls nicht mehr außerhalb, sondern im Strafraum stattfanden, schien der Ausgleich in greifbarer Nähe. Nachdem Alex gelegt wurde, zeigte der Schiri auf den Punkt. Ben scheiterte aber am gegnerischen Keeper. Trotzdem verblieb noch Zeit und die jungen Stiere ließen nicht nach. Das Spiel wurde zwar etwas hektischer, aber auch emotionaler und mitreißender. Passenderweise fiel der Ball Julien vor dem Ausgleich fast ein wenig zufällig vor die Beine. Manchmal muss man das Glück auch erzwingen. Einen kurzen Antritt und ein Schuss später stand es 1:1. Absolut verdient und entprechend frenetisch gefeiert. In den letzten zwei Minuten und in der dreiminütigen Nachspielzeit gingen die Jungs zwar noch mal voll auf Sieg, aber es blieb beim Untentschieden.

Wegen des späten Ausgleichs muss man dieses Remis natürlich als Erfolg und Mutmacher verbuchen. Trotzdem hatten die Jungs eigentlich genug Chancen um drei Punkte mitzunehmen. Verschweigen darf man natürlich nicht, dass in vielen kleinen Details noch Verbesserungspotential schlummert. Grundsätzlich haben wir aber die Hoffnung, auf der jetzigen Basis aufzubauen und im Laufe der Saison in kleinen Schritten genug Qualität zu entwickeln, um die nötigen Punkte einzusammeln. Das wird nicht leicht, aber die Mentalität der Mannschaft stimmt. Und das ist schon mal viel wert...



15.09.2018 - 0:3 gegen Union Mülheim

Fussball ist kein Tanzen!


2. Spieltag. Mitaufsteiger Union Mülheim zu Gast. Dieses Mal auf dem Rasen der BSA Wedau II.

Die ersten Minuten im Spiel gegen Union waren gar nicht verkehrt. Wir konnten die 09er ganz gut von unserem Tor fernhalten und ihnen einige Male den Ball im Spielaufbau stibitzen. Daraus ergab sich sogar eine Großchance als Julien frei vor dem Keeper auftauchte, diesen aber anschoss. Ansonsten war die Anfangsphase von vielen Mittelfeldduellen geprägt, wo sich unsere Jungs trotz der physischen Unterlegenheit ganz gut behaupteten.

Trotzdem schienen einige Unioner das Messer zwischen den Zähnen zu haben und es gezielt auf Spieler von uns abgesehen zu haben. Anders kann ich mir Faustschläge abseits des Spielgeschehens nicht erklären. Und die Masche ging leider auf. Der ansonsten gute Schiri verpasste frühzeitig das Gekloppe zu unterbinden und so waren unsere drei Ersatzsspieler nach knapp 20 Minuten schon alle auf dem Feld. Alle Wechsel verletzungsbedingt. Am Ende - trotz der langen Leine zu Beginn - vier gelbe Karten für Union. 

Nachdem Moritz uns bei einer Großchance Mitte der 1.Halbzeit noch mit zwei Paraden  prächtig im Spiel gehalten hatte, war es eine Minute vor der Pause doch passiert. Wir bekamen den Ball nicht richtig aus der Box und Union schoss zum 0:1 ein.  

Leider klingelte es kurz nach der Halbzeit erneut. Wieder waren wir eine Spur zu inkonsequent in der Zweikampfführung und das wurde von den wuchtigen Unionern sofort bestraft. Danach war die Messe eigentlich gelesen und der Glaube an ein Punktgewinn selbst bei den kühnsten Optimisten nur noch rudimentär vorhanden. Mangels Auswechseloptionen und mit einigen nicht ganz frischen Spielern bekamen wir kaum mehr konstant Druck auf den Ball und Union kontrollierte das Spiel relativ problemlos.

Zugute halten muss man den Buchholzer Stieren, dass sie trotzdem nicht allzu viele Großchancen zuließen und vor dem eigenen Tor noch relativ kompakt standen. Dieser Umstand ging allerdings zu Lasten der Offensivbemühungen, die aufgrund des zögerlichen Nachschiebens meist nur von zwei, maximal drei Spielern inszeniert wurden. Dementsprechend waren sie meist nur von kurzer Dauer, wenn auch nicht komplett ungefährlich. Zum Anschlusstreffer reichte es aber nicht mehr. Im Gegenteil erhöhte Union durch eine Bogenlampe, die diagonal ins lange Eck fiel, noch auf 3:0.

Am Ende war der Sieg natürlich verdient. Nicht nur in einigen entscheidenen 1:1-Situationen waren wir unterlegen, sondern auch in der Arbeit gegen den Ball. Während es Union fast konstant schaffte, uns am Fussball spielen zu hindern, konnten wir diesen Druck auf das Spiel der Mülheimer zu selten aufbauen. Die Gründe sind natürlich in der Körperlichkeit zu suchen, aber auch in der Fitness und der Laufbereitschaft. Und da waren wir in der 2.Halbzeit dem Niveau des Gegners einfach nicht mehr gewachsen.

Auch wenn Union sicherlich nicht der Maßstab sein wird, an dem wir uns in dieser Saison orientieren sollten, muss das Spiel trotzdem Ansporn sein, noch fleißiger zu arbeiten und mit aller Ernsthaftigkeit die kommenden Aufgaben anzugehen. Dann werden auch die ersten Punkte kommen. Zweifel sind nicht gestattet ;)



08.09.2018 - 1:2 gegen FSv Duisburg II

Verk(r)ampft!


Zum Saisonstart fuhren wir zum FSV Duisburg, der uns auf Asche empfing. Unsere angespannte Personalsituation hatte sich zwar ein wenig entschärft, trotzdem klagten - neben den erkrankten Niklas und Tom - einige Spieler über kleine Wehwechen und mussten entweder früher runter oder kamen nur zu Kurzeinsätzen.

 

Das Spiel begann wie erwartet ziemlich fahrig mit viel Asche-typischem Geflipper und Gekämpfe. Nach neun Minuten gingen wir durch eine gute Umschaltaktion mit 1:0 in Führung. Moritz schickte Alex, der den Ball zu Julien weiterleitete, der wiederum los marschierte, vor dem Tor die Nerven behielt und zum 1:0 traf. 

 

Danach kam der FSV besser ins Spiel und für meinen Geschmack etwas zu leicht durch unser Mittelfeld. Trotzdem war am Strafraum dann meistens Schluss, auch wenn unsere Endverteidigung etwas fahriger als sonst wirkte. Die größte Chancen für den FSV ergab sich dann passenderweise als wir über den Ball schlugen und der FSV-Stürmer frei vor dem Tor an Moritz scheiterte.

 

Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte wieder unsere Jungs. Wir kamen, zwei, drei Mal durch Diagonalpässe gut in die Schnittstellen und hätten in dieser Phase einfach das 2:0 machen müssen. Es kam aber anders. Zur Halbzeit wechselte der FSV drei Spieler der C1-Niederrheinligamannschaft ein und wurde dadurch hinten etwas stabiler und vorne wuchtiger.

 

Der Ausgleich war deswegen so bitter, weil wir eigentlich in einer guten Ordnung standen, der FSV aber trotzdem von hinten bis zum Strafraum durchspielen konnte ohne dass wir Zugriff bekamen. Leider kassierten wir auch noch das 1:2 aus dem Getümmel nach einer Ecke, die keine war. Noah versicherte mit nach dem Spiel das er den Ball gar nicht berührt hatte, sondern ein FSV-Spieler den Ball über die Grundlinie klärte.  Aber keinen Vorwurf an den Schiri, der ansonsten einen stabilen Eindruck machte und das Spiel sehr gut im Griff hatte.

 

In der Schlussphase warfen wir nochmal alles nach vorne. Julien hatte die wohl dickste Chance als er aus der Drehung den Ball über die Latte jagte. Aber es blieb beim 1:2. Unterm Strich ist die Niederlage deswegen so bitter, weil sie vermeidbar erschien. Aber wir müssen uns dabei auch an die eigene Nase fassen. Das Bemühen und den Willen jeden Zweikampf anzunehmen konnte man den Jungs nicht absprechen. Aber wir haben uns auch ein wenig im Kampf verloren und offensiv zu sehr auf Einzelaktionen verlassen. Etwas mehr zusammen Fussball spielen und den Ball flach am Boden halten, hätte unserem Spiel sicher nicht geschadet...



01.09.2018 - 2:2 gegen Union Nettetal II

Trainingslager Nettetal


Zum vierten Mal reisten wir in ein Kurztrainingslager nach Nettetal. Freitags begannen wir nach dem Auspacken mit Torwarttraining und Übungen zur Ballzirkulation. Danach spielten wir ein Turnier mit drei Fünferteams, in dem es viele schöne Spielzüge, Tore und Torwartparaden zu bewundern gab. Auch wenn um 23 Uhr die Häusertüren geschlossen wurden, endete der Tag bei einige Jungs Gerüchten zufolge erst um kurz vor 3 Uhr. Nun ja...;)

 

Entsprechend hart war die Athletikeinheit am nächsten Morgen, als wir die Jungs noch vor dem Frühstück ein wenig "quälten". Sie zogen zwar gut mit, einige Spieler plagten dann vor dem darauf folgenden Spiel gegen Union Nettetal II (spielen Leistungsklasse mit einer Mischmannschaft aus 04er und 05ern) über kleine Wehwehchen und Schmerzen. Aber auch die "gesunden" Spieler taten sich schwer die Intensität aus dem Kapellen-Spiel zu erreichen.

 

Trotzdem hatten wir nach zwei Minuten die erste dicke Chance als Niklas nach einer schönen Kombination den Pfosten traf. Danach war aber erstmal vorbei mit der Buchholzer Herrlichkeit. Wir bekamen gegen die spielstarken Unioner kaum Zugriff und liefen mehrfach unnötig und "blind" an. Im Ballbesitz brauchten wir auf dem holprigen Rasenplatz zu lange, um die Pille unter Kontrolle zu bringen und angemessen zügig weiterzuleiten. Im Freilaufen fehlte genau wie gegen den Ball die nötige Bereitschaft die Schritte zu gehen, die weh tun. Somit ging der 0:2-Halbzeitrückstand schon in Ordnung, auch wenn die Entstehung beider Tore etwas unglücklich war.

 

Das erste Tor war ein Konter, als wir den Ball unnötig herschenkten und dann im Rückraum eine Spur zu schwach abgesichert standen. Das zweite Tor entstand aus einer Pressingaktion der Nettetaler, als wir deren Anlaufen versuchten "spielerisch" zu lösen. Das Timing im Passspiel und die Körperstellung waren aber nicht optimal aufeinander abgestimmt, so dass wir den Ball verloren und einen - zugegebenermaßen schönen - Gegentreffer bekamen.

 

In Halbzeit 2 trugen wir dem körperlichen Zustand unserer Jungs und den nicht mehr vorhandenden Einwechseloptionen Rechnung und verzichteten auf ein hohes Anlaufen (was in Halbzeit 1 sowieso fast ständig ins Leere gelaufen war). Im Gegenteil spielten wir ein passives Mittelfeld-Pressing und überließen den Nettetaler in ihrem Aufbaudrittel ungestört den Ball. Das hatte zum einen zur Folge, dass Nettetal im Übergangsspiel nicht mehr so große Räume vorfand und wir deren Angriffe aus dem Zentrum halten und auf den Flügel lenken und dort meist abwürgen konnten. Zum anderen bekamen wir so einige gute Umschaltchancen, von denen Julien zwei zum Ausgleich nutzen konnte. Am Ende hatte Ben sogar noch Chancen das Spiel komplett zu drehen.

 

Ein Sieg wäre aber schmeichelhaft gewesen. Wir hatten zwar in Summe wohl die größeren Chancen, Nettetal aber die bessere Spielanlage und mehr Ballbesitz, während unser Spiel zeitweise etwas zugriffs-, orientierungslos und kollektiv inhomogen wirkte. Die schweren Beine waren dabei sicherlich ein Grund, so dass wir doch noch relativ zufrieden in unser Feriendorf zurück fuhren, wo wir in der Nachmittagseinheit die Viererkette in Theorie und Praxis durchgingen.

 

Samstag Abends fielen dann verständlicherweise etwas früher die Augen zu und morgens wurde die geplante zweite Athletikeinheit gecancelt, um für den Sonntag noch ein paar "Körner" über zu haben. Nachdem Ben zum neuen Kapitän gewählt wurde, entschieden wir uns für eine Fun-Einheit mit unzähligen (Volley-)Torabschlüssen und Old-School Flankentraining, was den Jungs sichtbar Spaß machte und einen gelungenden Ausklang darstellte. 

 

Zum Schluss möchte ich noch bei allen Muttis bedanken, die für die Verpflegung und den Transfer der Jungs sorgten und natürlich bei Monica, Tanja, Pia und Sylvia, die die Jungs vor Ort betreuteten und uns Trainer entlasteten.



28.08.2018 - 2:0 gegen TV Kapellen

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!


Mit dem TV Kapellen trafen wir im zweiten Vorbereitungsspiel erneut auf eine Mannschaft, die letzte Saison schon als Jungjahrgang Leistungsklasse gespielt hatten. Dort erreichte sie immerhin 20 Punkte und den 9.Platz. Im Gegensatz zu den Meiderichern qualifizierten sie sich im Mai aber erneut für die Leistungsklasse Moers und blieben in der Quali ohne Punktverlust. Wir gingen also mit einer gewaltigen Portion Respekt in die Begegnung gegen die Moerser.

 

Auf dem relativ großen Ascheplatz ergab sich in den ersten Minuten ein stark umkämpftes Spiel. Die Kapellener versuchten das Spiel in die Hand zu nehmen und traten entsprechend zielstrebig auf. Unsere Jungs verteidigten aber hervorragend, verschoben zügig in Ballnähe und waren auch in den meisten Zweikämpfen sehr bissig und konsequent. So gab es kaum Strafraumszenen, geschweige denn ernstzunehmende Torchancen.

 

Mitte der 1.Halbzeit ließ die Intensität ein Spur nach und so bekamen wir mehr Spielanteile und schalteten mehrfach auch gut in die Tiefe um. Als Alex in halbrechter Position einen Moment offene Schussbahn hatte, zog er sofort ab. Der starke Moerser Torwart bekam zwar noch die Hände an den Ball, dieser fiel aber Ben auf die Stirn, der nur noch einnicken brauchte. Die Führung schien zu diesem Zeitpunkt vielleicht etwas glücklich, war aufgrund der starken Defensivleistung aber nicht unverdient.

 

In Halbzeit 2 wurde das Spiel etwas luftiger, weiträumiger und ausgeglichener. Beeindruckend war nach wie vor unsere defensive Stabilität, so dass Kapellen trotz gewisser Spielanteile ohne nennenswerte Torchance blieb. Sie versuchten zwar über Verlagerungen unser gutes Verschieben zu kontern, konnten das aber nicht mit der nötigen Präzision und Geschwindigkeit umsetzen. Umgekehrt kamen wir zu zwei, drei guten Abschlüssen, die der Torwart klasse parieren konnte. Das 0:2 kassierte er dennoch, als Julien einen schnell und kurz ausgeführten Freistoß mit dem ersten Kontakt versenkte.

 

Somit konnten wir unser zweiten Vorbereitungsspiel durch eine überzeugende Arbeit gegen den Ball gewinnen. Physisch waren wir zwar in einigen Duellen unterlegen, konnten das aber durch Einsatz und mannschaftliche Geschlossenheit kompensieren. In dieser Hinsicht schien die Mannschaft schon bereit für die Leistungsklasse zu sein. Mit dem Ball klappte zwar nicht alles, aber es reichte für zwei Tore. Und wenn man hinten dicht hält, reicht das auch meist um Spiele zu gewinnen...;)



25.08.2018 - 2:1 gegen Meiderich 06/95

Für den Anfang ganz ok...


Die neue Saison eröffneten wir bei Meiderich 06/95, die ebenfalls die Relegation zur Leistungsklasse gespielt hatten, aber in der anderen Gruppe knapp gescheitert waren. Eigentlich waren sie in der Relegation nur im Spiel gegen Saarn klar unterlegen gewesen, so dass wir ein Spiel auf Augenhöhe erwarteten. Das sollte sich dann auch bestätigen.

 

Wir begannen etwas zaghaft in den Zweikämpfen, nahmen nach einigen Minuten das Spiel aber gut an und rieben uns in vielen Duellen im Mittelfeld auf. Klare Ballbesitzphasen konnte keine Mannschaft für sich verzeichnen. Es war ein ständiges Umschalten in beide Richtungen mit vielen riskanten Vertikalaktionen, denen oft die Präzision fehlte. Die Angriffe der Meidericher konnten wir aber ganz gut kontrollieren, während unsere offensiven Bemühungen im Ansatz etwas gefährlicher waren. Die beste Chance hatte wohl Julien, der die Latte traf.

 

In Halbzeit 2 wollten wir versuchen etwas kontrollierter zu spielen und besetzten formativ nun auch den Zehnerraum, da in Halbzeit 1 zwischen Sturm und Mittelfeld schon mal die Verbindungen fehlten. Das 1:0 war dann aber mehr ein Zufallsprodukt als Produkt dieser Umstellung. Ein abgefälschter Ball fiel Julien vor die Füße und der lief dem Verteidiger einfach davon und verwandelte souverän. Durch viele Wechsel, die in der Testspielen aber einfach dazu gehören, wurden wir immer ungeordneter und die 06/95er hatten in dieser Phase ihre wohl beste Chance, als sie frei vor Moritz auftauchten, der den Ball aber abwehren konnte.

 

Just als das 1:1 in der Luft lag konnten wir uns mit einem schönen Spielzug befreien, an dessen Ende Luca aus ca. 13 Metern aufs Tor schoss. Der Ball wurde zwar abgeblockt, fiel ihm aber erneut vor Füße, woraufhin er ihn im zweiten Versuch quer zu Bjarne legte, der am langen Pfosten freistehend abzog. Der Schuss wurde in Torwartmanier von einem Meidericher Verteidiger geklärt, weswegen der Elfmeterpfiff unstrittig war. Ben verwandelte in gewohnter Brachialmanier.

 

Meiderich konnte dann zwar noch zum 2:1 treffen als wir den Ball zu leicht herschenken und dann versäumten, Druck auf den Ballführenden zu machen. Den Sieg brachten die Jungs aber trotzdem nach Hause. Dieser war am Ende auch verdient, weil wir ein leichtes Chancenplus und die tendenziell etwas bessere Spielkultur hatten. Trotzdem ist genau in dieser Hinsicht noch spürbar Luft nach oben. Für meinen Geschmack war es dann doch zu viel unkontrolliertes Gebolze und zu wenig Strukturiertes. Positiv war aber sicher der Fleiß bei der Arbeit gegen den Ball und die Bereitschaft auch gegen einen körperlich robusten und kampfstarken Gegner, wie es Meiderich einer war, die Zweikämpfe anzunehmen. In dieser Hinsicht sind wir gut aus der Sommerpause gekommen...



24.08.2018

Nachbetrachtung Relegation - Teil 2 - Die vier Spiele


Relegation ist immer eine besondere Situation. Schließlich werden in vier Spielen die Weichen für die ganze nächste Saison gestellt. Das ist ein Umstand, der für die Entwicklung und Perspektive einer Mannschaft - und auch eines Vereins - schon eine mehr oder weniger große Bedeutung haben kann. Während jeder Meistertitel "nur" eine Bestätigung der Arbeit ist, hat ein Aufstieg auch mittel- bzw. langfristige Folgen.

Die Konstellation in der Relegation war im Vorfeld klar: Es gab zwei Fünfergruppe und die ersten zwei jeder Gruppe stiegen (mindestens) auf und bekamen die vier frei gewordenen Plätze in der Leistungsklasse. Die Einteilung der Gruppen erfolgte wie folgt: Aus jeder der vier aufstiegsberechtigten Kreisklassen kam je einer der zwei erstplatzierten Vereine, dazu je einer der zwei Vereine, die in der Leistungsklasse die Relegationsplätze 9&10 belegt hatten.

In unserer Gruppe kamen aus der Dinslaken-Gruppe die DJK Vierlinden, aus der Duisburg Nord-Gruppe Genc Osman, aus Mülheim Union 09 und aus der Leistungsklasse der TV Voerde. Alle Gegner konnten wir mindestens einmal beobachten und dabei bestätigte sich die Vermutung, dass Union der stärkste Brocken sein würde. Das war unser Gegner am ersten Spieltag.

 

In der Vorbereitung zur Relegation hatten wir viele Spiele auf Naturrasen an der BSA Wedau gemacht und eigentlich wollten wir auch das erste Heimspiel in der Relegation auf Naturrasen spielen, aber der Platz wurde von der Stadt zur Neueinsaat und Pflege just in der Woche vor dem Spiel gesperrt.

Also mussten wir auf Asche spielen, was wir gegen Union aber nicht als allzu großen Nachteil empfanden, denn der Respekt vor den 09ern war groß. In Sachen Körperlichkeit, Tempo und Durchschlagskraft waren sie uns einfach überlegen. Wenn sie mit diesen Stärken ins "Fussballspielen" kommen, waren sie für uns wohl kaum zu bremsen. Und "Fussballspielen" ist nirgendwo so schwer wie auf unserem kleinen Ascheplatz. Das wussten wir selbst nur am besten.

Deswegen nahmen wir uns vor, unangenehm zu sein. Union sollte nicht ins Spielen kommen, wir wollten die Räume eng machen und die Tiefe gut sichern, um ihnen nicht die Möglichkeit zu geben ins Tempo oder hinter die Kette zu kommen. Und wir wollten ihnen keine offensiven Umschaltmomente an unserem Strafraum ermöglichen. Somit gab es die klare Ansage die Bälle im Zweifel lang nach vorne zu schlagen, falls wir angelaufen werden. Eine simple Risikominimierung, die schöne Spielzüge nicht erwarten ließ. Lang, dreckig und kämpferisch.

Offensiv setzen wir auf Konter und einen lucky punch. Mit zu vielen Spielern konnten wir sowieso nicht nachschieben. Die Sicherung des Tores stand an erster Stelle. Die Außen besetzten wir invers, also mit starken Fuß nach innen, um möglichst schnell in Abschlussituationen zu kommen. Aber bis auf einen nicht richtig getroffenen Ball von Ben konnten wir kaum für Gefahr sorgen. Trotzdem gelang es uns in Halbzeit 1 ganz gut, die (langen) Bälle vorne öfters mal festmachen und das Spiel so aus unserer Hälfte zu verlagern und uns vom Unioner Druck zu befreien.

Die Unioner selbst hatten auf der Asche auch ihre liebe Mühe einen geordneten Spielaufbau zu betreiben. Zudem merkte man ihnen ebenfalls die Relegations-Nervosität an. Sie hatten trotzdem mehr Spielanteile und Abschlüsse. Aber das 0:0 zur Pause war nicht unverdient.

Zur Halbzeit 2 standen wir nicht mehr ganz so kompakt, bekamen schlechter Zugriff und Union wurde zwingender. So kamen die 09er leider immer öfter in unseren Strafraum und der Druck wuchs. Diese Entwicklung mündete in dem 0:1 als wir eine Flanke nicht verteidigt bekamen und der Unioner Stürmer einnicken konnte.

In den letzten Minuten warfen wir nochmal alles nach vorne und lösten auch die Doppel-Sechs auf, aber Union ließ kaum etwas zu. Spielerisch kamen wir kaum zwingend nach vorne, zumal wir es jetzt verständlicherweise auch nicht schafften von Kampf- und Bolzmodus in "wir-versuchen-es-jetzt-doch-mal spielerisch" umzuschalten. Es blieb nur die leise Hoffnung, dass irgendwie ein Ball zufällig durchrutscht oder abgefälscht wird. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Dass die Mülheimer die - nun größeren -  Räume vor unserem Tor auch nicht zwingend nutzen konnten, war ein schwacher Trost.

Der Sieg für die Unioner war schlussendlich verdient, aber ein Punkt wäre mit etwas Glück durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen. Auch wenn uns spielerisch so gut wir gar nichts konstruktives gelang, konnten wir mit der kämpferischen Einstellung und taktischen Diziplin der Jungs sehr zufrieden sein. Der weitere Verlauf der Relegation zeigte dann auch die Ausnahmerolle der Mülheimer und bestätigte nachträglich unsere gute Leistung am 1.Spieltag. Union konnte in den restlichen drei Spielen 23:0 Tore schießen und die Gruppe souverän gewinnen. Das konnten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wissen, dementsprechend schwer war es, die Jungs in der Kabine aufzumuntern. Trotzdem verprachen wir ihnen Tore und Punkte, wenn sie die Mentalität vom ersten Spiel beibehalten würden.

Am zweiten Spieltag hatten wir spielfrei und konnten uns unsere zukünftigen Gegner beim Spiel DJK Vierlinden gegen Genc Osman genauer anschauen. Das Spiel war lange torlos und wurde dann in der Schlussphase durch ein klares Abseits- und ein Kontertor mit 2:0 für Genc Osman entscheiden. Somit war uns klar, dass es in der Relegation nie schaden kann, ein Schiedrichtergespann mit Linienrichter zu beantragen (was wir auch dreimal taten), aber vor allem auch, dass ein Erreichen des 2.Platzes nur über Genc Osman ging. Und wie es die Dramatik der Relegation so will, waren die Neumühler unsere Gegner am 3.Spieltag. Ein echtes Endspiel im zweiten Spiel.

Gegen Genc entschieden wir uns, mit zwei Stürmern zu spielen, um die individuell durchaus wuchtige Innenverteidigung der Neumühler auch gruppentaktisch zu fordern. Dafür opferten wir einen zentralen Mittelfeldspieler. Das Spiel begann eigentlich ganz gut, weil wir den Ball besser laufen ließen und so relativ erfolgsstabil in die gegnerische Hälfte eindringen konnten.

Trotzdem passierte genau das, weswegen wir gegen Union die langen Bälle geschlagen haben: Wir gestatteten dem Gegner nach Fehlern in unserem Aufbauspiel offensive Umschaltmomente. Zwei Ballverluste im Mittelfeld, zweimal kamen wir nicht ins Gegenpressing (auch weil wir ohne "Zehner" spielten) und zweimal wurde der Ball über unsere Innenverteidiger in die Tiefe gelupft. Das alles wäre kein Problem, hätten die Neumühler nicht einen Stürmer, der genau darauf gelauert hat, perfekt in die Tiefe lief und dann vor dem Tor auch ziemlich eiskalt war.

Es ist nicht so, dass wir nicht auf diese Gefahr in der Besprechung hingewiesen hat, aber Praxis ist dann doch nochmal etwas anderes als die Theorie, vor allem weil man auch erstmal ein Gefühl für die Räume auf dem Großfeld bekommen muss. Deswegen kein Vorwurf an die Jungs, auch wenn es sicher geeignetere Spiele gibt, um diese Erfahrungen zu sammeln.

0:2 nach 15 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt sechs Punkte Rückstand auf Genc und Union und zwei verlorene Direktduelle. Damit waren wir raus, egal was in den letzten zwei Spieltagen noch passieren würde. Interessant war aber...die Jungs spielten einfach weiter...und es gab mit Ben einen Verrückten, der vorne vehement die Bälle forderte und dann versuchte aus allen Lagen drauf zu ballern.

Auch wenn sein Distanzschuss aus geschätzt 30 Meter rational betrachtet kompletter Wahn- bzw. Schwachsinn war... nachdem dieser Schuss an die Latte klatschte erhielt der Glaube an eine Wende wieder neues Leben. Ben hatte daraufhin eine weitere Riesenchance und auch Samuel stand kurze Zeit später frei vor dem Tor, verzog aber mit dem schwachen Fuss. Drei Großchancen in kurzer Zeit. Jetzt wäre der Anschlusstreffer mehr als verdient gewesen und der Fussballgott schien sich komplett gegen uns verschworen zu haben.

Aber wenn der Fussballgott nicht helfen möchte, kann man als Trainer ja noch was machen. Julien, den wir auf dem Flügel nicht wie erhofft ins Tempo bekamen, ging in den Sturm und Alex vom Sturm auf den Flügel. Dieser Wechsel fruchtete noch kurz vor der Halbzeit. Nach einer schönen Kombination (über Alex) bekamen wir Luca im rechten Halbraum kurz vor dem Strafraum in eine offener Stellung, der schickte Julien in die Tiefe und der knallte den Ball aus relativ spitzem Winkel einfach mal ins Netz.

In der Kabine konnte man in viele erschöpfte, aber auch hoffnungsvolle Augen schauen. Wir schworen uns nochmal ein, jetzt mit voller Intensität und ohne Kompromisse weiter Gas zu geben. Das Momentum war auf unserer Seite und das wollten wir nutzen. Jeder sollte marschieren bis er nicht mehr konnte. Wir hatten noch frische Alternativen auf der Bank. Und die Jungs ließen diesem Vorsatz schnell Taten folgen. Innerhalb von fünf Minuten drehten wir das Spiel. Aus einem gewonnen Gegenpressing-Moment wurde Julien von Ben erneut in die Tiefe geschickt und traf diesmal aus zentralerer Position. Das 3:2 fiel nach einem Freistoß, als der Ball im Strafraum auftippste und Julien mit langen Bein dem Torwart zuvor kam und die Pille an ihm vorbei lupfte. Dreierpack. Spiel gedreht. Endstufe!

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Wir standen nun sicherer und ließen nur noch eine Großchance von Genc Osman zu, als der Ball knapp am langen Pfosten vorbei rauschte. Umgekehrt hatten wir riesige Räume zum Kontern, die wir auch mehr oder weniger erfolgreich bespielen, aber nicht in Tore ummünzen konnten. Alex scheiterte aus kurzer Distanz am Keeper und Bjarne am Pfosten. Nun ja. Die drei Punkte gab die Mannschaft nicht mehr her und die hatte sie sich mit einer grandiosen Aufholjagd und großem Kämpferherz auch verdient. Aufgeben war nie ein Option gewesen und das war mehr als beeindruckend.

Am 4.Spieltag ging es dann zum vermeindlich leichtesten Gegner TV Voerde. Allerdings hatten wir einige Ausfälle zu beklagen, so dass zwei Spieler der C2 auf der Bank saßen (danke nochmal!) und wir mit acht Spielern des Jungjahrgangs begannen. Die ersten Minuten sahen trotzdem sehr gut aus. Wir setzen uns in der Hälfte von Voerde fest, spielten einen sicheren Ball und tauchten mehrfach freistehend vor dem Voerder Keeper aus. Julien, der gegen Genc noch jede Chance nutzte, zeigte dieses Mal ein anderes Gesicht und versemmelte mehrfach. Allerdings bereitete er das schön herauskombinierte 1:0 durch Serhat auch umsichtig vor.

Eigentlich schien es nur eine Frage der Zeit, wann wir den Deckel auf das Spiel machten, aber es kam ganz anders. Nach etwas 20 Minuten wurde Voerde mutiger und spielte auf einmal sowas wie alles oder nichts. Kein Wunder - nur ein Sieg würde ihnen noch die Chance geben, ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Voerde überlud mit drei Spielern unsere linke Seite und wir bekamen auf dem großen Voerder Feld einfach keinen Zugriff mehr. Wir verloren zu viele 1:1-Situationen und mussten immer wieder ins Doppeln gehen, um die Angriffe der Voerder vor unserer Box zu ersticken. Dadurch konnten wir die Gefahr zwar weitestgehend aus unserem Strafraum halten (nur einmal wurde es brenzlig), aber wir kamen einfach nicht mehr nach vorne. Vorne fehlte uns Präsenz, um die seltenen Ballgewinne festzumachen und die verzweifelten Versuche, sich über Dribblings zu befreien, verliefen auch im Sande.

In der 2.Halbzeit konnten wir das Spiel etwas beruhigen ohne wirklich überlegen zu spielen, mussten dann aber trotzdem noch 15 Minuten bis zum erlösenden 2:0 durch Julien warten. Danach war der Voerder Widerstand gebrochen und wir bekamen wieder mehr Spielanteile und Räume, die wir aber nicht zum 3:0 nutzen konnten. Insgesamt war es ein wirklich höchst durchwachsenes Spiel, was man sich in der Relegation eigentlich nicht so oft erlauben darf. Aber es war dann doch nochmal gut gegangen. 

Die Konstellation vor dem letzten Spieltag sah so aus, dass Union mit 12 Punkten aufgestiegen war und dass uns jeder Sieg und jedes Unentschieden zum 2.Platz und zum sicheren Aufstieg reichen würde. Allerdings würde auch jede Niederlage das Aus bedeuten, da Vierlinden und Genc ebenfalls noch auf sechs Punkte kommen könnten und dann im direkten Vergleich eine von beiden Mannschaften die bessere Tordifferenz gehabt hätte. An dieser Stelle rächten sich die vergebenen Chancen in der Schlussphase gegen Genc, denn mit einem höheren Sieg hätten wir uns sogar eine knappe Niederlage am letzten Spieltag erlauben können.

Unabhängig davon wollten wir aber von Anfang an auf Sieg spielen und dominant auftreten. Die Flügelspieler wurden dieses Mal getauscht und mit starkem Fuß nach außen aufgestellt, da wir das Spielfeld auch vorne in der Breite bespielen wollten. Die erste Halbzeit war dann schlicht das Beste, was ich von dieser Mannschaft gesehen habe. Kampfstark und dominant, stabil in der Absicherung, aufmerksam und bissig im Gegenpressing, aktiv im Freilaufen, sicher im Kombinieren und schnell im Umschalten. Vierlinden kam eigentlich kaum aus der eigenen Häfte. Alle drei Tore schoss Alex. Das erste wurde von Ben über links vorbereite, das zweite von Pascal und Serhat durch die Mitte und das dritte fiel nach einem schnellen Einwurf, als wir einfach handlungs- und gedankenschneller waren. Einzelne Spieler herauszuheben wäre aber unfair. Denn die Mannschaft funktionierte als Kollektiv hervorragend.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit verloren wir etwas die Kontrolle über das Spiel. Vierlinden wollte sich anscheinend nicht weiter vorführen lassen und trat uns etwas vehementer entgegen. Die Mittel waren Körperlichkeit und lange Bälle. Dadurch kamen sie zwar zum Anschlusstreffer nach einem Freistoß, aber anbrennen ließen unseren Jungs nichts mehr. Gegen Ende hatten wird sogar noch mehrere Chancen auf das vierte Tor.

 

Somit war der Aufstieg perfekt. Souverän war er sicher nicht (aber das hat auch keiner erwartet). Unverdient aber auch nicht. Die Relegation war ein Wechselbad der Gefühle. Wir waren schon so gut wie ausgeschieden und dann schoss die Mannschaft acht Tore in Folge ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Dieser Umstand wird auf der Grafik gezeigt, die ich im schon im 1.Teil gezeigt habe. Auf einer maßstabsgetreuen Zeitleiste werden die Gegentore in rot und die eigenen Tore in grün dargestellt:



30.07.2018

Nachbetrachtung Relegation - Teil 1 - Vorbereitung


Dadurch dass unsere alte C1/2003er eine relativ souveräne Saison spielte (danke an Stefan und sein Team) war früh klar, dass sie unter den ersten zwei Teams in der Kreisklasse landen würde und wir die Chance bekommen würden, um den Aufstieg in die Leistungsklasse zu spielen. Die Vorbereitung für die Relegation begann nach unserer Barcelona-Fahrt am Ende der Osterferien, also neun Wochen vor dem ersten Relegationsspieltag.

 

Die Herausforderung bestand darin, aus drei Mannschaften (C1, C2 und D1) und zwei Jahrgängen eine homogene Elf zu formen. Aus der D1 stießen sieben Feldspieler und ein Keeper zur Relegationsmannschaft. Eingeplant war ursprünglich auch noch Tim, der nach seiner langwierigen Verletzungspause aber nicht rechtzeitig fit wurde bzw. in Form kam und uns so nicht weiterhelfen konnte.

 

Während die acht 2005er-Spieler von Anfang an fest standen, gab es bei den 2004er-Spielern noch einige Fragezeichen bzw. eine große Auswahl. Insgesamt 13 Spieler (11 aus der C2 und zwei aus der C1) waren im vorläufigen Kader. Die Zahl reduzierte sich dann im Laufe der Zeit auf insgesamt 16 Spieler beim letzten Relegationsspiel, wobei zwei verletzungsbedingte Ausfälle die Relegation zwar nicht spielen konnten, aber für die neue Saison eingeplant sind.

 

Das erste Testspiel gegen die C2/2005er von Sterkrade-Nord Anfang April war für den Zusammenschluss ein gelungener Anfang. Wir hatten viel Ballbesitz und die Spieler gewannen über das Zusammenspiel Vertrauen zueinander. Das Spiel wurde am Ende deutlich mit 6:1 gewonnen. Trotzdem war erkennbar, dass der Physisvorteil in vielen spielentscheidenden Szenen den Unterschied machte. So gut die Sterkrader in ihrer Alterklasse auch sind, in vielen 1:1-Situationen waren sie körperlich unterlegen, sowohl offensiv als auch defensiv. Ergo war klar, dass für die weitere Vorbereitung 2004er-Teams die geeignetere Wahl waren, um die Relegationsbedingungen angemessen zu simulieren.

 

In den folgenden Spielen ging es dann ins andere Extrem. Wir spielten gegen die zwei stärksten 2004er-Teams aus dem Kreis Moers, VfB Homberg und OSC Rheinhausen. Beide bereiteten sich auf die Qualifikation zur Niederrheinliga vor und stiegen dann im Sommer auch auf. Man konnte in diesen Spielen also berechtigterweise von klassenhöheren Gegnern sprechen. Es gab zwei deutliche Niederlagen (0:5 und 0:4), trotzdem oder gerade deswegen konnten wir aber viele Lehren aus den Spielen ziehen.

 

Das lag vor allem daran, dass Homberg und der OSC unterschiedliche mannschaftstaktische Herangehensweisen wählten (die Homberger switchten sogar zu Halbzeit). Es gab unterschiedliche Pressinghöhen und –Intensitäten und demzufolge auch andere Herausforderungen für unsere Ballbesitzphasen. Umgekehrt konnten wir unsere Arbeit gegen Ball testen. Bekommen wir im hohen Anlaufen Zugriff oder müssen wir eher abwartend spielen und kompakt bleiben? Entscheidend war dabei eigentlich nur die Antwort auf die Frage, mit welchen Ansätzen wir unsere Unterlegenheit am besten kaschieren konnten, schließlich mussten wir auch in Relegation damit rechnen, auf einen Gegner zu treffen, der uns individuell und körperlich überlegen war. Insofern waren diese beiden Niederlagen und das Scheitern in diversen Spielsituationen ein wichtiger Schritt den Weg für die nächsten Wochen vorzugeben.

 

Einen gewissen Einfluss hatten auch die Spielweisen und Erfahrungen unserer beider Jahrgänge in der abgelaufenen Saison. Die D1 spielte bekanntlich auf dem (kleineren) D-Jugendfeld gegen gleichaltrige, läuferisch und spielerisch meist starke Gegner, während die 2004er oft gegen körperlich überlegende Gegner behaupten musste, aber dafür größere Räume zur Verfügung hatten. Die 2005er waren es demzufolge gewohnt Lösungen in engen Räumen zu finden, spielten kurzpassfokussierter, kollektiver und im Gegenpressing intensiver. Bei den 2004er gab es hingegen eine klarere Trennung zwischen Abwehr und Sturm und das Passspiel war weiträumiger, um die größeren Räume auf dem C-Jugendfeld besser für ihre Stärken zu nutzen.

 

Diese Aspekte beeinflussten auch direkt und indirekt die Formationsfrage, die trainerintern bis zum Relegationsstart oft Thema war. Dabei ging es gar nicht um die kleinen - vermutlich unbedeutenden - Details, sondern eher um Grundsätzliches, also mit wieviel Spielern abgesichert wird, ob die Flügel doppelt oder einfach besetzt werden sollten und infolge dessen natürlich auch wie viele Spieler für Sturm und Zentrum „übrig“ bleiben.

 

Mitte Mai gab es eine weitere Zäsur, da die alte Saison beendet war und sich nun Zeit fand, zusammen zu trainieren. Viel Zeit an der Spielanlage zu feilen, blieb natürlich nicht. Es ging eher vorrangig darum für die vorhandenen Spielertypen und deren Stärken die passende Ausrichtung zu finden.   

 

Für das das erste Spiel danach empfingen wir mit dem TV Asberg eine weitere starke 2004er-Mannschaft aus dem Kreis Moers. Auch wenn wir am Ende mit 1:4 verloren, konnten wir gut mithalten (0:0 zur Halbzeit, 1:1 bis Mitte 2.Halbzeit) und bekamen dann einige unnötige Treffer aus der Distanz, die an guten Tagen sicher zu verteidigen gewesen wären.

 

Zwei Tage später spielten wir gegen einen Gegner auf Augenhöhe - Viktoria Anrath. Die Mannschaft war genauso wie wir aus zwei Jahrgängen zusammengesetzt worden, um die Qualifikation zur Leistungsklasse im Kreis Kempen/Krefeld zu spielen (die sie im Juni in einer schweren Gruppe dann auch verlustpunktfrei meisterte). Charakteristisch waren das sehr enge Spielfeld in Anrath und ein Gegner der das Spielfeld durch eine hoch stehende Kette noch enger machte. Aber unsere Jungs kamen mit der Situation gut zurecht, standen meist stabil, zeigten sich spiel- und kombinationssicher und kamen auch immer wieder gut in die Tiefe. Einzig die Effektivität vor dem Tor war erst in der 2.Halbzeit aufstiegswürdig und so gewannen wir trotz einiger vergebenen Chancen in Halbzeit 1 mit 2:0.

 

Im vorletzten Test wartete mit SuS Dinslaken ein weiterer Hochkaräter. Unsere Mannschaft fand in diesem Spiel eine gelungene Balance aus stabiler Defensive und gutem offensiven Umschaltverhalten. Zwischenzeitlich sah es sogar nach einem Sieg aus, SuS konnte unsere 2:0-Führung aber noch ausgleichen. Ergebnisse sind in Testspielen bekanntlich zweitrangig, viel wichtiger war, dass sich die Mannschaft personell langsam fand und auch die Formationsfrage geklärt schien.

 

Zur Generalprobe kam dann drei Tage vor dem ersten Relegationsspiel mit dem VfB Bottrop eine der stärksten 2004er-Teams aus dem Kreis Oberhausen/Bottrop. Das Spiel ähnelte so ein wenig dem Spiel gegen SuS. Der Gegner war tendenziell überlegen, aber wir spielten gut mit, ließen wenig zu und konnten nach vorne auch immer wieder gefährlich werden. Unsere Mannschaft verteidigte geschlossen und kompakt und hätte so fast die 1:0-Führung über die Zeit gebracht. Bottrop schoss aber kurz vor Ende den nicht unverdienten Ausgleich.

 

Die letzten drei Spiele waren aber echte Mutmacher und Ausdruck einer gelungenden Entwicklung. Eine Mannschaft vergleichbarer Stärke wie Anrath konnte besiegt werden und den Favoriten aus Dinslaken und Bottrop machten wir das Leben schwer. Im Gegensatz zu Beginn der Vorbereitung verhielt sich die Mannschaft in den einzelnen Spielphasen kollektiver und geordneter. Taktisch-formativ und von der Spielanlage bauten wir eher auf den Ansätzen der C2 auf (stabile Absicherung, doppelte Flügelbesetzung, mit Tempo in die Tiefe kommen), würzten das ganze aber mit den Stärken der D1 (Kombinationssicherheit auch unter Druck, Intensität im Verschieben und im Gegenpressing).

 

Im zweiten Teil (der in ein paar Tagen erscheint) blicken wir dann auf die vier Relegationsspiele zurück. Vorher gibt es aber noch eine unbeschriftete Grafik. Wer selbst nicht darauf kommt, was dargestellt wird...wir lösen das Ganze in Teil 2 auf. Bis dann...